Vieles ist ihnen bekanntlich verboten, den weltbesten Piloten. Das Sprechen über Technikdetails beispielsweise. Oder das Sprechen über teaminterne Details. Oder auch das Nichtwinken vom LKW oder das Nichtaufsetzen der Sponsorenkappe. Und manchmal passen sie einfach nicht in das enge Cockpit und werden grob vor die Tatsachen gestellt, wer weiß - so mancher Techniker würde es insgeheim vielleicht sogar zumindest ein wenig begrüßen, würden allzu große Fahrer aus Rücksicht auf die Strömungslehre zu operativen Maßnahmen zur Körperverkürzung greifen – so weit ist es bislang natürlich noch nicht gekommen, aber wäre man zynisch, könnte man sagen: Was nicht ist, kann ja noch werden. In Japan zumindest lassen sich viele Menschen bereits in qualvollen Operationen ihre Beine um zehn Zentimeter verlängern, um bessere Jobchancen zu erlangen.

Wie dem auch sei. Jedenfalls haben die heutigen Rennfahrer meist nur noch wenig zu lachen. Beinharte Shootouts und drückende Ungewissheit sind noch das geringste Übel - oft geht es einfach nur um das liebe Sponsoren-Geld, das Talent muss sich dann leider hinten anstellen. Ex-Formel 1- und Motorrad-Weltmeister John Surtees würde sogar noch härtere Saiten aufziehen – der alte Herr möchte untreue Formel 1-Piloten bestrafen und diese "ins Testteam verbannen"…

Konkret geht es dem Altmeister um den Fall Button, um dessen Unterschrift bei Williams, im Sommer. Der frühere Honda-Pilot erklärte gegenüber dem F1Racing-Magazin: "Ich kann Honda nicht verstehen, warum sie Button nicht ins Testteam verbannt haben und statt ihm Anthony Davidson ins GP-Cockpit gesetzt haben." Die Japaner hätten im Falle des Wechsels von Button zu Williams an diesem "sehr, sehr schwer zu schlucken" gehabt, es wäre "eine große Schande" gewesen...

Surtees rät Button, er solle nun "Brücken bauen", wenn er bei Honda bleiben wolle - und zwar "auf jene Art, so dass sie bis nach Japan reichen". Die Brücken zu Surtees, so scheint es, hat sich Button mit seinem geplanten und vom CRB abgewürgten Transfer ziemlich verbaut – Surtees erklärte, er sei "nicht sicher, ob Jenson das nötige Feuer im Bauch" habe. Und was die Weltmeisterschaft betrifft, so sagt Surtees kryptisch: "Honda wird dieses Ziel erreichen, ob mit Jenson Button oder ohne ihn, kann ich jedoch nicht sagen."

Eine mögliche Antwort, warum Honda Button nicht ins Testteam verbannt haben könnte, wäre: Der WM-Dritte Jenson Button, 2004 bester Nicht-Ferrari-Pilot, scheint recht gut Auto fahren zu können, womöglich wollte man sich nicht ins eigene Fleisch schneiden? Vielleicht würde es dem gestrengen John Surtees ja auch genügen, müsste Button anstatt der Testteamverbannung hundert Mal schreiben: "Ich darf nicht einen Vertrag für einen bestimmten Zeitraum unterzeichnen, wenn ich zuvor schon einen anderen Vertrag für den selben Zeitraum unterzeichnet habe."