Zum Rennen in Singapur sollten viele Funksprüche bereits verboten sein, doch in einer langen Sitzung wurde beschlossen, dass das Funkverbot auf die kommende Saison verschoben wird. Bis dahin ist zumindest das Fahrercoaching verboten. David Coulthard ist der Meinung, dass das Funkverbot nicht zum richtigen Ergebnis führt.

Die aktuellen Autos sind zu langsam, Foto: Scuderia Toro Rosso
Die aktuellen Autos sind zu langsam, Foto: Scuderia Toro Rosso

"Mir war nicht einmal bewusst, dass der Funk ein großes Problem war", gestand der ehemalige Formel-1-Pilot. Er kann zwar nachvollziehen, dass das Gefühl aufkam, die Fahrer wären Marionetten der Ingenieure, doch den Funk schlichtweg zu verbieten, hält er für die falsche Lösung. "Die Teams werden andere Möglichkeiten finden mit dem Fahrer zu kommunizieren", gibt der Schotte zu bedenken.

Dabei könnte die Lösung seiner Meinung nach so einfach sein. "Wenn die Autos schwieriger zu fahren sein sollen, dann macht sie schneller", schlägt der Schotte vor. Gleichzeitig betont er wie ironisch es doch sei, dass nach Wegen gesucht wird, den Fahrern das Leben zu erschweren, wenn zuvor die Boliden langsamer gemacht wurden.

"Als ich noch fuhr, habe ich sowohl mit Funk, Traktionskontrolle und ABS gearbeitet als auch ohne. Ich habe gelernt, dass der Fahrer sich darauf einstellt und seine Arbeit macht", erklärte Coulthard, der keine Änderung im Kräfteverhältnis erwartet. "Es wird nur für unerfahrene Piloten schwieriger", fügte er hinzu.

Ein weiterer Kritikpunkt seinerseits ist, dass das Funkverbot einem technologischen Rückschritt entspricht. "Wenn jemand vorschlagen würde Online Banking abzuschaffen, würde man damit existierende Technik ignorieren, mit der jeder zufrieden ist", verglich der Schotte das Funkverbot mit dem Alltag.

In Singapur nahm sich der Schotte die Zeit mit den Fahrern darüber zu sprechen. "Einige waren dafür, einige dagegen, einige haben sich nicht groß für das Thema interessiert. Das fasst es gut zusammen, denn es wird keinen großen Unterschied machen", sagte Coulthard, der keinen Bedarf für das Verbot sieht. "Den Schritt zu den neuen Motoren habe ich ja noch nachvollziehen können, aber hier sehe ich keinen Grund zu handeln", so der 43-Jährige.