Als Pirelli im Frühsommer die Idee aufbrachte, in absehbarer Zukunft Formel-1-Autos auf 19-Zoll-Reifen zu stellen, war das ein nicht allzu konkreter Vorschlag sondern eher ein Denkanstoß. Mittlerweile wurden die neuen Pneus aber bereits getestet und könnten möglicherweise schon bald auch über eine gesamte Saison zum Einsatz kommen.

Pirelli-Motorsportdirektor Paul Hembery erklärt, wie die Idee zustande kam: "Wir wollten mit diesem Vorschlag eigentlich nur eine Diskussion initiieren und klarstellen, dass wir es gerne machen würden, wenn es gewünscht wird. Es gab viele Diskussion über die Zukunft der Formel 1 und mögliche Änderungen. Da haben wir dann eben auch die Reifen ins Spiel gebracht. Wir könnten es machen und würden es auch machen, aber die große Frage ist, in welche Richtung sich der Sport entwickelt. Das entscheiden nicht wir."

Die Verantwortung liegt nun wo anders. " Nach den Tests weiß jetzt jeder, wie sie aussehen und was sie am Auftreten und Handling eines Formel-1-Autos verändern. Es liegt nun an der Strategy-Group zu entscheiden, welchen Weg sie einschlagen wollen. Wenn sie uns erlauben, größere oder breitere Reifen zu liefern, dann freuen wir uns darüber", erklärt Hembery.

Paul Hembery setzt auf größere Pneus, Foto: Sutton
Paul Hembery setzt auf größere Pneus, Foto: Sutton

Auch die Beweggründe für den Vorstoß verrät der Pirelli-Motorsportchef: "Wir würden es gerne machen, weil es für uns interessant ist. Wir verlieren zwar durch die kleineren Seitenwände etwas an Sichtbarkeit, aber es öffnet uns gleichzeitig potentielle Marketing-Möglichkeiten." 19-Zoll-Reifen sind schließlich im Straßenverkehr eher üblich als die bisher in der Formel 1 verwendeten 13-Zöller.

Möglich ab 2016

Für das nächste Jahr kommt die Umstellung aber noch nicht in Frage, so Hembery: "2016 wäre das erste Jahr, in dem das möglich wäre. Wir brauchen in etwa ein Jahr Vorbereitungszeit. In der Formel 1 dauert es leider manchmal etwas länger, aber wir kriegen das hin. Die 2015er-Reifen sind, was den Aufbau angeht, bereits fertig, wir arbeiten nur noch an den Mischungen. Ich glaube nicht, dass die Teams für nächstes Jahr große Veränderungen wollen. Sie wirken ziemlich zufrieden, auch wenn die Fahrer natürlich gerne mehr Grip hätten."