McLaren hat sich durch die acht Punkte vom Belgien GP an Force India vorbeigeschoben und belegt nun Rang fünf in der Herstellerwertung. Eric Boullier sieht den Italien GP traditionell als eine Art Wendepunkt in der Saison. Die Saison geht langsam dem Ende entgegen und die Teams überlegen, wie der Rest der Saison bei den Überseerennen wohl laufen wird. "Das letzte Saisondrittel ist immer eine unglaublich harte Herausforderung für das Rennteam, sowohl mental als auch physisch. Daher ist es wichtig, dass wir unseren Fokus beibehalten."

Das Ziel für den Rest der Saison lautet, zum einen die Position in der Herstellerwertung zu festigen, indem beide Autos bei jedem Rennen in die Punkte fahren, und außerdem den MP4-29 zu verbessern. "Wir werden in Bezug auf die Entwicklung nicht vom Gas gehen, da alles, was wir dieses Jahr lernen, in das technische Paket des nächsten Jahres einfließt", verdeutlichte Boullier.

Jenson Button hat bereits mehr als 250 GP-Starts auf dem Buckel, wird aber nie müde, nach Monza zu reisen, wie er betont. "In Monza aus der Boxengasse zu fahren, ist immer cool. Man ist an den hohen Abtrieb, den wir auf den meisten anderen Kursen fahren, so sehr gewöhnt, dass es sich verrückt anfühlt, wenn die Geschwindigkeit immer höher wird - sie scheint nie zu enden", schwärmte der Brite.

Auch Teamkollege Kevin Magnussen ist schon auf den Geschmack gekommen. Im vergangenen Jahr ging er in der Formel Renault 3.5 in Monza an den Start. "Ich war in beiden Rennen Zweiter und habe eine Pole Position geholt. Ich freue mich, dorthin zurückzukehren: Es ist eine so großartige Rennstrecke und es ist ein Grand Prix, den ich schon gesehen habe, als ich sehr jung war - es ist ein Ort, an dem ich schon immer mit einem Formel-1-Auto fahren wollte", sagte er. "Wir haben in Spa gezeigt, dass uns unser Aero-Paket mit wenig Abtrieb bei der Musik gehalten hat und ich würde vom Italien-Wochenende gerne mit ein paar guten Punkten für das Team abreisen."

McLaren: Monza Bilanz

McLaren in Monza: McLaren reiht sich bei der Anzahl der Siege in Italien hinter Ferrari ein. Zehn Siege haben die Chrompfeile in Monza bis dato auf dem Konto. 1968 gewann Denny Hulme das allererste Rennen für den Traditionsrennstall. 16 Jahre später legte Niki Lauda nach, danach folgten die Doppelerfolge von Alain Prost (1985 und 1989) und Ayrton Senna (1990 und 1992). 1997 siegte David Coulthard im königlichen Park von Monza, ehe Juan Pablo Montoya 2005 triumphierte. Fernando Alonso siegte 2007, während Lewis Hamilton 2012 die Nase ganz vorne hatte.

Jenson Button in Monza: Jenson Button gewann noch nie im Autodromo Nazionale di Monza. Im Jahr 2004 steuerte der damalige BAR-Pilot seinen Boliden auf Rang drei. 2009, 2010 und 2011 gelang dem Briten im McLaren durchgehend der zweite Podestplatz. Bei 14 Starts schied Button vier Mal aus, zum letzten Mal 2012 an Platz zwei liegend wegen einer defekten Benzinpumpe.

Redaktionskommentar

Motorsport-Magazin.com meint: Abgesehen vom Duell Williams gegen Ferrari, die nur durch zehn Punkte voneinander getrennt sind, ist der Kampf zwischen Force India und McLaren wohl einer der spannendsten. Es ist ein wenig David gegen Goliath, wenn man die Ressourcen und Größen der Teams vergleicht. Der Duck lastet vor allem auf McLaren, denn der Traditionsrennstall will sich keine Blöße geben - schon gar nicht im Hinblick auf das Honda-Comeback 2015. (Annika Kläsener)