Bernie Ecclestone hat im Bestechungsprozess um den Verkauf der Formel-1-Rechte am Mittwoch Rückendeckung erhalten. Donald MacKenzie, Mitbegründer des Finanzinvestors CVC, an den die Rechte gegangen waren, trat als Zeuge auf und sagte aus, dass Ecclestone nie gefordert habe, seinen Posten als Chef der Formel 1 zu behalten. Der Brite habe vor acht Jahren nur gesagt: "Wenn Sie mich wollen, dann könnte ich zur Verfügung stehen."

Ecclestone wird von der Staatsanwaltschaft vorgeworfen, dem ehemaligen Risikovorstand der BayernLB, Gerhard Gribkowsky, 44 Millionen Dollar Bestechungsgeld gezahlt zu haben, damit CVC den Zuschlag für die Rechte an der Königsklasse erhält. Ecclestone behauptet hingegen, er sei von Gribkowsky erpresst worden und habe deshalb die Summe überwiesen.

MacKenzie widersprach mit seiner Aussage den Vorwürfen der Staatsanwaltschaft, die Ecclestone vorwirft, dass er sich durch die Bestechungszahlung seinen Posten an der Spitze der Formel 1 sichern wollte. "Wir haben ihm einen Dienstvertrag gezeigt, da hat er nie Interesse dran gezeigt und nicht verhandelt", erklärte MacKenzie.

Mehr als 800 Millionen Dollar zahlte CVC im Jahr 2006 für die Rechte an der Formel 1 - laut MacKenzie rückblickend eine zu hohe Summe. "Herr Gribkowsky hat mir nie die Sicherheit gegeben, dass der Kauf wirklich zum Abschluss kommt", sagte er und gab zu: "Jetzt da ich weiß, dass es keine anderen Angebote gab, sehe ich die Sache mit einem gewissen professionellen Schamgefühl."