Die Silberpfeile galten vor dem Qualifying in Spielberg als die großen Favoriten auf die Pole Position, aber es sollte alles anders kommen.

Lewis Hamilton lag in Q3 auf dem Weg zur Bestzeit, doch in seinem ersten Run rutschte der Brite in Turn acht über die Streckenbegrenzung hinaus, weshalb seine Rundenzeit gestrichen wurde. Bei seinem zweiten Versuch drehte er sich hingegen von der Strecke, womit er das Rennen nur vom neunten Startplatz in Angriff nehmen wird.

Hamilton kam zu weit von der Piste ab, Foto: Sutton
Hamilton kam zu weit von der Piste ab, Foto: Sutton

Weil Hamilton seinen Teamkollegen Nico Rosberg mit dem Dreher irritierte, ging die erste Startreihe komplett an Williams - Felipe Massa wird das Feld am Sonntag vor seinem Stallgefährten Valtteri Bottas in die erste Kurve führen.

Warum sich Hamilton in der zweiten Kurve drehte, konnte er sich unmittelbar nach dem Qualifying selbst nicht erklären. "Ich habe gebremst und die Hinterräder haben blockiert", schilderte er die verhängnisvolle Szene. "Ich weiß nicht genau warum, wir müssen uns erst die Daten ansehen."

Strecke kommt Williams entgegen

Mercedes-Aufsichtsratschef Niki Lauda stufte das Malheur als Fehler des Briten ein. "Ein Fehler ist ein Fehler. Fehler macht der Mensch und Lewis hat einen Fehler gemacht, genau genommen zwei", spielte der Österreicher auf den verpatzten ersten Run Hamiltons an. "Unter Druck passieren Fehler, er ist auch nur ein Mensch wie alle anderen, aber morgen wird es natürlich ein mühsames Rennen."

Aufrichten müsse Mercedes Hamilton allerding nicht, hielt Lauda fest. "Das kann er nur selber machen", sagte er und gab gleich die Marschrichtung für den Rennsonntag vor. "Deswegen wird er heute sicherlich nicht so gut schlafen wie sonst. Jetzt muss er sich morgen richtig zusammenreißen, dass er den Fehler wieder gut macht - aber das kann gelingen."

Zum ersten Mal in dieser Saison startet somit kein Mercedes-Pilot von der Pole Position, was für Lauda nur bedingt überraschend kommt. "Der Kurs ist relativ einfach und hat wenig Kurven. Das heißt, ein gutes Rennauto mit viel aerodynamischem Anpressdruck hat hier keinen Vorteil", erläuterte er.

Hingegen seien Teams wie Williams, die zwar aerodynamisch nicht perfekt aufgestellt sind, aber über einen starken Top-Speed verfügen, begünstigt. "In Silverstone schaut es aber schon wieder anders aus", glaubt Lauda jedoch nicht an eine dauerhafte Verschiebung des Kräfteverhältnisses.