Er kämpfte wie ein Löwe, am Ende holte Nico Rosberg als Zweiter 18 wichtige Punkte. Ohne die 160 Zusatz-PS seines ERS hielt er sich lange an der Spitze und musste nur Daniel Ricciardo ziehen lassen. Dennoch reichte es für ihn zum zweiten Platz. Zuvor lieferte er sich bereits einen harten Kampf mit Lewis Hamilton bis zu dessen Ausfall. "Das war ein riesiger Kampf", sagte der 28-Jährige, der in der WM-Wertung jetzt 22 Punkte Vorsprung hat du deutlich aggressiver als bislang in diesem Kampf zu Werke ging. "Es war wirklich viel los in diesem Rennen." Niki Lauda überschüttete Rosberg mit Lob: "Das war weltmeisterlich, wie er mit diesem Handicap gefahren ist!"

Der Kampf gegen Hamilton begann ab dem ersten Meter. Erster Tatort war die erste Linkskurve, in der der schlechter gestartete Rosberg seinen Mercedes W05 auf Überbreite ausdehnte und Hamilton durch die Auslaufzone ausweichen musste und dabei hinter Sebastian Vettel zurückfiel. Der Weltmeister von 2008 hatte in Bahrain ähnliche Manöver gefahren. "Ich habe die Führung durch Kurve 1 verteidigt und bin dann bis zum zweiten Stopp vorne geblieben", erklärte Rosberg lakonisch.

Erfolgreicher Kampf mit stumpfen Waffen

Ab dem zweiten Boxenstopp wurde es richtig schwierig, denn der Hybridantrieb stieg aus. Lauda beschrieb: "Bei beiden Autos ist im gleichen Moment die Elektronik durch Überhitzung ausgefallen. Den Grund müssen wir noch herausfinden. Dadurch waren die Motoren von der Leistung reduziert, es fehlten 160 PS." Auch unter diesen Umständen tobte der Kampf der Sternenfahrer weiter, bis bei Hamilton die Bremse versagte. "Wir waren so langsam auf den Geraden. Ich habe alle Knöpfe gedrückt, damit es wieder geht, aber es hat nicht funktioniert. Also habe ich es hingenommen."

Während Hamilton ausfiel, schaffte es Nico Rosberg, mit weit nach vorn verstellter Bremsbalance die hinteren Beläge zu schonen. "Ich habe einfach versucht, gute Runden zu fahren." Tatsächlich gelang es ihm, den hinter ihm auf alten Reifen fahrenden Sergio Perez aus dem DRS-Fenster herauszuhalten. "Ich bin eine Quali-Runde nach der anderen gefahren", gab der Mercedes-Pilot zu, der sich seiner Position gar nicht bewusst war: "Ich wusste gar nicht, dass ich in Führung lag und war mir auch im Ziel nicht bewusst, dass ich Zweiter war. Ich dachte, ich wäre auf Platz fünf oder sechs. Daher bin ich sehr zufrieden."