Lewis Hamilton startet auch beim Spanien GP vom ersten Startplatz. Was am Freitag noch wie eine Selbstverständlichkeit aussah, änderte sich am Samstag. Hamilton musste sich zunächst im dritten Freien Training von Teamkollege Rosberg geschlagen geben, anschließend lief es in den ersten Qualifying-Sessions auch nicht überragend.

"Das Auto ist nicht so gut wie gestern", klagte der Brite über den Funk. Und auch im letzten Qualifying-Abschnitt hatte zunächst Rosberg die Nase vorne. Weil beide Piloten ihre Runden aber wegen der von Vettel verursachten Rot-Phase abbrechen mussten, bekam Hamilton zwei neue Chancen

Und diese wusste er zu nutzen: Beide Male fuhr er schneller als sein Teamkollege. "Insgesamt habe ich aber nicht das Gefühl, schnell genug zu sein", zeigte er sich auch nach seiner 35. Karriere-Pole nicht ganz zufrieden. "Wir haben über Nacht etwas an Pace verloren." Der Abstand auf die Konkurrent ist zwar mit rund einer Sekunde immer noch beträchtlich, Rosberg allerdings kam seinem ärgsten WM-Verfolger jedoch deutlich näher.

Für Hamilton könnte es am Sonntag der erste Erfolg auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya werden. 2012 stand er zwar schon kurz davor, musste aber seine Pole-Position abgeben, weil er im entscheidenden Q3 zu wenig Benzin im Tank hatte. Obwohl Mercedes die bisherigen Rennen dominierte, rechnete Hamilton nicht mit einem erneuten Durchmarsch. "Wir wussten vor diesem Wochenende nicht, wo wir stehen würden."

Fragezeichen Reifenverschleiß

Kann irgendjemand Mercedes gefährden?, Foto: Sutton
Kann irgendjemand Mercedes gefährden?, Foto: Sutton

Mercedes Motorsportchef haderte nach dem Qualifying ein wenig mit der Unterbrechung in Q3. "Es ist für alle schwierig, wenn in der letzten Session ein Auto stehenbleibt. Wir sind dann noch auf den gebrauchten Reifen raus", so der Österreicher. Überlegungen, keine Runde mehr auf frischen Reifen zu fahren, hätte es nicht gegeben: "Wir dürften nicht vom Boden abheben. Bei allem Kalkül: Es war nicht so leicht, wie es aussah."

Niki Lauda gab offen zu, dass er es sich nicht vorstellen kann, dass Mercedes im Rennen jemand schlagen könnte. Für den Österreicher geht es vorne lediglich um den teaminternen Kampf. "Die Temperaturen werden hoch sein, die Strecke ist hart zu den Reifen. Wenn Lewis und Nico vorne wegfahren, dann kommt es darauf an, wer von beiden besser mit den Reifen umgehen kann."