Gelingt Fernando Alonso im dritten Rennen endlich der ersehnte Sprung aufs Podium? Der Trainingsfreitag zum dritten Rennen der Formel-1-Saison 2014 in Bahrain zeigte, dass der Kampf um das Treppchen für den Matador ein durchaus realistisches Szenario sein kann. So sicherte sich der spanische Starpilot in beiden Freien Trainings jeweils Rang drei hinter den beiden Silberpfeilen von Lewis Hamilton und Nico Rosberg. Bei den Longruns im zweiten Freien Training zeigte sich jedoch, dass Ferrari noch einiges zulegen muss, will das Team sich an diesem Wochenende zum ersten Jäger von Mercedes aufschwingen.

Alonso fordert langsames Wachstum

Nach 17 Runden und einer Bestzeit von 1:37.953 Minuten im ersten Freien Training am Mittag steigerte sich Alonso in der 'Night-Session' sowohl hinsichtlich des Pensums, als auch in Sachen Performance des F14 T. Über zwei Sekunden vom bisherigen Bestwert knabberte der Spanier für seine neue persönliche Bestzeit von 1:35.360 Minuten ab, zudem lief auch das Longrun-Programm mit insgesamt 28 Runden ebenfalls auf Hochtouren. "Wir kennen unsere Stärken und auch unsere Schwächen hier nach den Wintertests natürlich genau, dürfen jetzt aber nicht überreagieren, um auf Teufel komm raus die Lücke zu Mercedes zu schließen", gibt sich Alonso auch aufgrund des Rückstand von üüber einer Sekunde zur Spitze bedächtig.

So komme es für den Moment darauf an, kleine aber nachhaltige Entwicklungsschritte zu vollziehen. "Der Weg für uns ist eindeutig: Wir müssen Schritt für Schritt die Performance steigern, ohne dabei in Sachen Standfestigkeit nachzulassen. Die hohe Zuverlässigkeit des F14 T hat uns bisher gute Punkte in dieser Saison eingebracht." Trotz der vielen Runden bei den Wintertests musste sich Alonso beim zweiten Training am Abend auf die veränderten Bedingungen einstellen. "Es war für kurze Zeit so, als müssten wir auf dieser Strecke wieder von null anfangen. Jedoch ist es ehrlich gesagt nicht groß anders als die anderen Nachtrennen und wir haben viele wertvolle Daten gesammelt, vor allem hinsichtlich des Reifenverschleißes und des Fahrverhaltens des Autos."

Räikkönen mit Tageswerk unzufrieden

Weniger gut als dem Teamkollegen erging es Kimi Räikkönen. So fühlte sich der Finne in beiden Sessions nicht wohl im Auto, schaffte auf verbesserter Strecke im zweiten Training mit seiner persönlichen Bestzeit von 1:36.366 Minuten jedoch immerhin eine deutliche Steigerung von rund zweieinhalb Sekunden gegenüber den ersten 90 Minuten am Mittag. Mit Tagesrang vierzehn blieb der 'Iceman' jedoch deutlich hinter Alonso und den eigenen Erwartungen zurück, und muss sich am restlichen Wochenende enorm steigern, um im Teamduell und der Weltmeisterschaft nicht noch weiter ins Hintertreffen zu geraten.

"Wir hatte einen wirklich schwierigen Tag und beide Sessions liefen für mich ganz und gar nicht gut", zeigt sich Räikkönen trotz insgesamt 45 Runden enttäuscht. Nach einem Sprung über die Kerbs nach Kurve vier im ersten Training beschädigte sich der Finne den Unterboden seines Boliden. Trotz schneller Reparatur des F14 T an der Box zog der Vorfall ein Bremsproblem nach sich, dass Räikkönen in der Folge deutlich behinderte.

In der zweiten Session suchten Räikkönen Schwierigkeiten auf den Longruns mit der härteren Reifenmischung heim. "Wir haben in der zweiten Session mit beiden Reifen getestet, aber es lief nur auf der weicheren Mischung zufriedenstellend. Wir müssen nun gründlich die Daten analysieren und herausfinden, warum es auf den Medium-Reifen nicht lief, denn dies ist für das Rennen definitiv entscheidend."