Rührende Szenen spielten sich am fünften Tag nach dem schrecklichen Ski-Unfall von Michael Schumacher ab. Zum 45. Geburtstag des Rekordweltmeisters initiierte sein ehemaliges Team Ferrari eine Aktion, mehrere Fanclubs riefen dazu auf, nach Grenoble zu fahren und dort still und respektvoll ihr Idol beim Kampf gegen seine schwere Kopfverletzungen zu unterstützen. Mehr als 200 Fans, so heißt es von Ferrari, wären dem spontanen Aufruf gefolgt.

Fans in Grenoble, Foto: Ferrari
Fans in Grenoble, Foto: Ferrari

Auf dem Parkplatz der Universitätsklinik breiteten sie eine große herzförmige Ferrari-Fahne aus, die man sonst von den Rennen in Monza kennt. Im Krankenhaus unterstützten wie schon am Vortag Vater Rolf und Bruder Ralf Ehefrau Corinna. Auch Schumachers ehemaliger Teamchef und enger Vertrauter Jean Todt unterstützte die Familie wieder. Am Abend wurde zudem der Schriftzug "Schumi - Stay Strong - Keep Fighting", also "Schumi - Bleib stark - Kämpfe weiter" auf das Gebäude des Krankenhauses projiziert. Außerdem meldeten sich zahlreiche Wegbegleiter und Freunde Schumachers zu Wort und wünschten ihm alles Gute.

Mit Spannung waren Neuigkeiten zum Gesundheitszustand Schumachers erwartet worden. Doch dass es diese nur geben würde, sollte sich sein Zustand verändern, war früh klar. Zwar berichtete die Bild, dass am Freitag ein neuer Gehrin-Scan gemacht wurde, ein offizielles Statement von Sabine Kehm, der Managerin des Kerpeners, gab es allerdings nicht. Demnach ist der Zustand Schumachers noch immer stabil, aber weiterhin kritisch.

Mediziner fragen sich bereits, wie lange Schumacher wohl noch im künstlichen Koma liegen wird. Seriöse Prognosen sind dabei allerdings nicht möglich, manch einer spricht von Wochen, andere von Monaten, die der Zustand noch andauern könnte. Dabei könnten aus medizinischer Sicht keine Nachrichten auch gute Nachrichten sein: Wenn keine weiteren Operationen notwendig sind erhält der Körper im künstlichen Koma die Zeit, sich besser regenerieren zu können.

Neue Gerüchte zum Unfall

Zum Unfall selbst gibt es neue Gerüchte, die bisher allerdings nicht bestätigt sind. So berichtet die Bild, dass die Leih-Ski, mit denen Schumacher unterwegs war, zunächst zurück an den Verleiher "Sport Boutique Skiset" gingen. Später beschlagnahmte die Polizei das Sportgerät. Es soll untersucht werden, ob die Bindungen falsch eingestellt waren. Eine zu hart eingestellte Skibindung stellt ein großes Verletzungsrisiko dar, weil auch im Falle eines schweren Sturzes sich der Ski nicht vom Skistiefel des Skifahrers löst.

Die französische Nachrichtenagentur AFP berichtete, dass Michael Schumacher bei seinem Ski-Unfall eine Helm-Kamera installiert hatte, die nun von der Polizei beschlagnahmt wurde. Ob sie zum Zeitpunkt des Sturzes aufgezeichnet hat, ist unklar. Staatsanwalt Parick Quincy stellte klar: "Die Kommunikation der Untersuchungsergebnisse wird in erster Linie mit der Familie stattfinden. Die Presse wird erst zu einem späteren Zeitpunkt informiert."

Weiter berichtet die Website, dass nun auch Schumachers Sohn Mick von der Polizei zum Unfallhergang befragt wurde. Außerdem sollen die Freunde, die mit Schumacher gemeinsam beim Skifahren waren, ebenfalls befragt werden. Sie sollen den Unfall ebenso wie Sohn Mick gesehen haben.