Eddie Irvine war immer ein Mann klarer Worte. Auch in Bezug auf das neue Punktesystem in der Formel 1 ab der Saison 2014. "Das ist doch lächerlich, so einen Witz habe ich noch nie zuvor in meinem Leben gehört", wetterte der Ire gegen die Entscheidung, beim Saisonfinale in Abu Dhabi die doppelte Punktzahl zu vergeben. "Wir reden hier von Glamourwelt-Bullshit!" Irvine reiht sich in die lange Schlange Kritiker ein, die mit dem neuen Reglement überhaupt nicht zufrieden sind. Sebastian Vettel hatte die Entscheidung als unsinnig abgetan, Nico Rosberg fand die neue Regelung zu künstlich.

FIA und Strategy Group machten kein Geheimnis daraus, dass die Doppelpunkte die Spannung in der Königsklasse erhöhen soll. Zuletzt marschierte Sebastian Vettel zwar von Titel zu Titel, doch zumindest die Saisonfinals 2010 in Abu Dhabi und 2012 in Brasilien boten Action bis zur letzten Sekunde. "Ich denke, dass die Formel 1 ihre Richtung verloren hat", so Irvine gegenüber dem Belfast Telegraph. "Diese letzte Regeländerung mit den doppelten Punkten ist doch krank. Dadurch ist mir klar geworden, dass ich mir kein Rennen mehr anschauen werde, bis die Regel gekippt wurde. Das ist einfach nur peinlich. Sie sollten sich dafür schämen."

Irvine ging vor allem auf die sportlichen Entscheider los, die die Regeländerung kürzlich abgesegnet und damit für ein großes Raunen innerhalb der Motorsportwelt gesorgt hatten - bei Fahrern, Fans und Experten. "Ich denke, dass die Leute, die in diese Entscheidung involviert waren, den Plan verloren haben", so Irvine. Sie hätten kein Verständnis für die Realität des Motorsports und seien schon zu lange in ihrem Job. Irvine weiter: "Sie haben die Geschichte des Sports zerstört, indem sie die Punkte änderten, dann das Qualifying-Format und jetzt auch noch die doppelten Punkte für das letzte Rennen."