Das härteste Rennen des Jahres. Drückende Hitze. Hohe Luftfeuchtigkeit. Ein enger Kurs, der in jeder Millisekunde Aufmerksamkeit verlangt. Der mit Bodenwellen gespickt ist. Auf dem Überholen schwierig ist. Startplatz 13. Und - als ob all das noch nicht genug wäre - ein Rücken, der so sehr schmerzt, dass es ohne Kortison-Spritzen und Adrenalinschub nicht geht.

Einen Mann hat all das nicht davon abgehalten, in den Häuserschluchten von Singapur eine furiose Aufholjagd hinzulegen, die ihresgleichen sucht: Kimi Räikkönen.

Kimi Räikkönen war in Singapur ohne Frage Man of the Day., Foto: Sutton
Kimi Räikkönen war in Singapur ohne Frage Man of the Day., Foto: Sutton

Im Vorjahr war der Lotus-Pilot von Platz zwölf auf Rang sechs nach vorne gefahren - auf einem Stadtkurs eine respektable Leistung. 2013 setzte er trotz der denkbar schlechten Vorzeichen - das Team befürchtete gar, er würde überhaupt nicht fahren können - einen drauf und fuhr von Platz 13 auf Rang drei nach vorne.

Wie ihm das gelang? Räikkönen steuerte als erster Pilot bereits in Runde zehn die Box an, um neue superweiche Reifen aufzuziehen. Die Safety-Car-Phase im 25. Umlauf nutzte er geschickt für seinen zweiten Stopp. Mit Gefühl fürs Reifenmanagement gelang es Räikkönen, die Medium-Pneus nicht nur 36 Runden am Leben zu erhalten, sondern auch so zu konservieren, dass er wenige Runden vor Schluss in einem sehenswerten Manöver an Jenson Button vorbeigehen konnte.

Vor allem aber gelang die Aufholjagd aufgrund seines eisernen Willens - der ihm von Kritikern so gerne abgesprochen wird.