In Austin zeigte sich Sauber in bestechender Form: Nico Hülkenberg kämpfte mit Fernando Alonso um Platz fünf, Esteban Gutierrez konnte nur wegen seiner Grid-Strafe nicht um Punkte kämpfen. Hülkenberg schaffte es in den letzten sieben Rennen fünfmal in die Top-10. Dreimal wurde es sogar Platz sechs oder besser. Vor einer Woche war Sauber sogar auf einem Niveau mit Ferrari und Mercedes. Ein Umstand, weshalb die hohen Budgets in manchen Teams überdacht werden sollten - könnte man meinen.

Doch Nico Hülkenberg relativiert. "Es sind immer Momentaufnahmen. Klar waren wir in Austin gut und da kann man die Theorie vertreten, dann gibt es aber andere Rennen, wo sie uns in Grund und Boden fahren." Saubers C32 scheint flüssige, schnelle Strecken deutlich zu bevorzugen, weshalb es vor allem in Monza und Austin gut für die Schweizer aussah. Komplementär lief es hingegen in Singapur und Abu Dhabi. "Das sind die Charakteristika. Die eigenartigen Hakenkurven und das Stop-and-go, das gefällt unserem Auto nicht ganz so."

Während Hülkenberg in der ersten Saisonhälfte lediglich sieben Zähler holen konnte, läuft es seit der Sommerpause deutlich besser. Inzwischen hat sein Punktekonto um weitere 40 Punkte zugenommen. Das Erfolgsrezept: Andere Pirelli-Reifen, ein großes Update-Paket und ein anders Setup. Dass Sauber schon früher in der Saison hätte handeln können, glaubt Hülkenberg nicht. "Weil auch viel an den Reifen, die verändert wurden, dranhängt", erklärte er. "Und zu unserem Update: Das hätten wir sicherlich gerne früher gehabt, aber die Budgetgrenzen sind anders als bei anderen Teams, dann dauert so etwas eben länger, bis es an die Strecke kommt."

Von Top-Teams ignoriert

Jene Top-Teams, die Hülkenberg jetzt in seinem Sauber ärgert, hätten den 26-Jährigen auch verpflichten können. "Bei Ferrari war es nah dran aber, aber aus den bekannten Gründen ist es nichts geworden." Bekannte Gründe: Damit meint er das Comeback von Kimi Räikkönen bei Ferrari, der 2014 neben Fernando Alonso starten wird. "Bei McLaren, keine Ahnung. Sie schienen nie Interesse daran gehabt zu haben. Aber ich weiß nicht wieso."

"Ich bin deshalb schon ein bisschen enttäuscht", gab Hülkenberg gegenüber Autosport zu. "Aber auf der anderen Seite ist es erst mein drittes Jahr in der Formel 1 und andere Jungs mussten ein bisschen länger auf die große Gelegenheit warten." Natürlich sei er ungeduldig und würde gerne in einem konkurrenzfähigen Auto sitzen, "aber auf der anderen Seite ist es schön irgendwo zu sein."