Wie gut ist es für das Team, das Potenzial so spät im Jahr zu zeigen?
Eric Boullier: Es kommt nicht darauf an, was gesagt wird, wenn man nicht an der Strecke ist, sondern man muss auf der Strecke abliefern und wir haben in Korea sicherlich abgeliefert. Es ist ein Beweis der Stärke und Tiefe des Teams, dass wir in der Lage waren, beide Fahrer in beeindruckender Art und Weise auf das Podium zu bringen.

Haben Sie erwartet, dass das Team so stark sein würde?
Eric Boullier: Wir haben erwartet, eine gute Leistung zu erbringen, aber es ist immer schwierig genau zu wissen, wie man sich im Vergleich zu den Gegnern schlägt. Um ehrlich zu sein, schmeckt ein Doppel-Podium wie in Rennsieg in dieser späten Phase der Saison. Der Dank gilt allen in Enstone, die uns Extra-Performance für den Wagen mit dem langen Radstand verliehen haben, da jeder Vorteil am Ende der Saison zuträglich ist, weil wir in beiden Weltmeisterschaften kämpfen. Das Renn-Team hat eine großartige Strategie und Boxenstopps abgeliefert, während beide Fahrer außerordentlich gut fuhren. Das wollen wir auch in den verbleibenden fünf Rennen schaffen.

Wie ist die Herangehensweise des Teams bezüglich Teamorder?
Eric Boullier: Wir wollen, dass unsere Fahrer für das beste Ergebnis für das Team fahren. Wenn man die Möglichkeit hat, ein 2-3-Ergebnis mit beiden Fahrern zu erreichen - und es keine Überlegungen bezüglich der Fahrer-Meisterschaft gibt - lässt man sie um die Positionen kämpfen und vertraut auf ihren guten Sinn, sich nicht gegenseitig aus dem Rennen zu nehmen. Natürlich gab es auch Situationen, als ein Fahrer auf einer anderen Strategie unterwegs war und die Pace hatte, die erste Position anzugreifen - dann fragt man den langsameren Fahrer vielleicht, eine vernünftige Entscheidung zu treffen. Aber das war in Korea nicht der Fall, wir ließen Kimi und Romain um ihre Positionen kämpfen. Wir mögen an der Boxenmauer vielleicht ein bisschen nervös gewesen sein, aber beide fuhren ausgezeichnet, um ein großartiges Ergebnis für das Team zu erreichen.

Während des Rennens hört es sich so an, als hätten Sie Romain favorisiert...
Eric Boullier: Man muss daran denken, dass im Fernsehen nur bestimmte Ausschnitte des Funkverkehrs zwischen dem Fahrer und der Box übertragen werden. Romain fragte, ob Kimi ihn vorbeilassen würde, weil er sich schneller fühlte, aber wir wollten die Fahrer ihre Positionen auf der Strecke selbst bestimmen lassen, weshalb wir Romain sagten, er soll gegen Kimi fahren. Wir wissen, dass Kimi mit der Box nicht zu viel sprechen will und keine ermutigenden Worte braucht. Er weiß, was er tut, was wir in Korea einmal mehr gesehen haben.

Momentan wird viel über das Gewicht der Fahrer gesprochen. Wird das irgendeine Auswirkung auf die Fahrerentscheidung für 2014 haben?
Eric Boullier: Wir sind mehr am Talent und dem Potential eines Fahrers interessiert, als an ein paar Kilos Unterschied. Wir haben Vertrauen in unser Entwicklungsteam, um eine Auto unter dem 2014er-Reglement zu bauen, das in den Händen jedes Fahrers, den wir für nächstes Jahr in Betracht ziehen, konkurrenzfähig ist.

2014 bietet zahlreiche Herausforderungen, vom neuen Reglement bis zum Kalender. Was hält die Zukunft bereit?
Eric Boullier: Ich denke, es wird nächstes Jahr viel Interessantes geben. Bevor die Saison beginnt, werden wir die Enthüllung der neuen Autos und ihre Outings bei den Tests sehen. Es ist manchmal schwierig, zu weit nach vorne zu blicken, wenn man mitten in einer aufregenden Saison ist, aber natürlich bereiten wir uns seit langer Zeit auf 2014 vor. Angesichts unserer Geschichte ist klar, dass im Lotus F1 Team viel Potenzial steckt, also sehen wir, was die Zukunft bringt.