McLaren konnte in dieser Saison noch keine einzige Podiumsplatzierung herausfahren, doch in Singapur hatte es einige Zeit den Anschein, als könnte Jenson Button diese Negativserie beenden. Der Brite lag lange auf dem dritten Platz, wurde in den letzten Runden jedoch bis auf die siebte Position durchgereicht. Als verhängnisvoll stellte sich schlussendlich die Tatsache heraus, dass der Brite seinen Wagen auf die Option-Reifen abgestimmt hatte, jedoch ab der 25. Runde auf den Primes unterwegs war, die einfach keinen Grip mehr boten.

"Ich wusste gar nicht, wie weit ich vom Podium weg war, bis Kimi mich überholte", sagte Button. "Es war schon toll, ihn so lange hinter mir zu halten, aber als ich überholt wurde, war er drei Sekunden pro Runde schneller", betonte er und meinte mit Blickrichtung Treppchen: "Es fühlte sich so an, als wäre es knapp gewesen, aber ich war weit davon entfernt."

Räikkönen so lange Paroli zu bieten, habe einfach seine Hinterreifen zerstört, musste Button eingestehen, der sich erhofft hatte, mehr Zeit auf den superweichen Pneus zu verbringen, denn die vielen Umläufe auf den Medium-Reifen seien schlicht und ergreifend ein Kampf gewesen. "Die letzten zehn Runden waren sehr schmerzvoll, denn das ist nicht mein Fahrstil", lachte der Brite, der aber dennoch etwas Positives vom Nachtrennen mitnehmen konnte: "Ich bin mir sicher, wir hätten uns auch mit einer anderen Strategie nicht besser geschlagen, daher ist es gut, ein paar Punkte geholt zu haben."

Lob für Vettel und Lotus

Bei all der Action auf der Strecke hätte Button beinahe vergessen, genügend Flüssigkeit zu sich zu nehmen, was er spät, aber doch nachholte. "Während des Fahrens vergisst man zu Trinken, aber ich habe dann auf der Inlap viel getrunken", verriet er. "Das war wohl keine gute Idee, denn ich habe jetzt einen Liter Wasser in mir und fühle mich richtig krank."

Großes Lob gab es indessen für Rennsieger Sebastian Vettel, der in Singapur in einer eigenen Liga unterwegs war. "Sie waren im Training am Longrun zwei Sekunden schneller, das ist schon ziemlich beängstigend", sagte Button mit Blick auf Red Bull. "Sebastian hat einen tollen Job gemacht und tut das, was ihm das Auto erlaubt und das ist momentan sehr viel." Doch auch Lotus erntete vom Champion der Saison 2009 Lob, denn Romain Grosjean habe stets starke Zeiten fahren können und wie schnell Räikkönen war, musste Button ja am eigenen Leib spüren.