Sebastian Vettel

Einmal mehr war Sebastian Vettel in Singapur das Maß der Dinge. Der Sieger der letzten beiden Ausgaben des Nachrennens enteilte der Konkurrenz und nahm seinem Teamkollegen Mark Webber rund sechs Zehntel ab, während Nico Rosberg als Dritter bereits den stolzen Rückstand von einer Sekunde aufwies.

"Alles in allem war es ein sehr produktiver Tag. Ich hatte auf beiden Mischungen einen guten Schuss, wobei ich länger auf dem härteren draußen geblieben bin. Ich denke, wir sind ganz gut aufgestellt", sagte Vettel, der aber trotz seiner Überlegenheit vorsichtig blieb. "Mercedes sieht hier sehr stark aus. Ich denke, dass der große Abstand daher rührt, dass sie keine sauber Runde zustande gebracht haben", richtete er den Blick auf die silberne Gegnerschaft.

Vor Mercedes liegt noch Arbeit, Foto: Sutton
Vor Mercedes liegt noch Arbeit, Foto: Sutton

Nico Rosberg

Mercedes entwickelte sich in den beiden freitäglichen Trainingssessions zur zweiten Kraft, doch der große Rückstand auf die Spitze gab dem drittplatzierten Nico Rosberg einige Rätsel auf. "Das Auto ist recht schnell, aber die Red Bulls sind noch einmal eine Ecke schneller als wir", musste der Wiesbadener eingestehen. So einfach, wie bei seinem Sieg in Monaco, wo die Konkurrenz einfach nicht an ihm vorbeikam, werde es daher nicht.

Sorgen machten dem 28-Jährigen die Reifen, denn diese würden auf dem Straßenkurs zum Überhitzen neigen und der Verschleiß recht dramatisch ausfallen. "Der Belag ist sehr scharf... die kleinen Steine im Asphalt haben scharfe Kanten und das belastet die Reifen stark", erklärte Rosberg. Hinzu komme, dass die Pneus ob des Fehlens langer Geraden nie richtig abkühlen würden, was ebenfalls zu starker Degradation beitrage.

Adrian Sutil

Während Adrian Sutil in der ersten Session nicht über den 16. Platz hinauskam, steigerte sich der Force-India-Pilot im zweiten Training merklich und stellte seinen Boliden auf den neunten Rang. Ausschlaggebend dafür seien die Reifen gewesen. "Im ersten Freien Training sah es noch recht schlecht aus - vor allem auf den Medium-Reifen. Das wurde eigentlich auch den gesamten Tag nicht besser. Aber sobald wir die super-soften Reifen drauf hatten, ging es wesentlich besser", sagte Sutil bei Motorsport-Magazin.com.

Daher könnte bei der indischen Mannschaft durchaus die Überlegung bestehen, mehr Zeit als die anderen Teams auf den superweichen Reifen zu verbringen. "Darüber kann man nachdenken, die Frage ist nur, wie lange der weichere hält", meinte Sutil. "Wir wissen das noch nicht genau, daher wird es eine schwierige Entscheidung. Am Samstag geht es meist mit den Medium-Reifen noch ein bisschen besser, wenn der Grip auf der Strecke besser wird."

Verhelfen Sutil die superweichen Gummis zum Erfolg?, Foto: Sutton
Verhelfen Sutil die superweichen Gummis zum Erfolg?, Foto: Sutton

Nico Hülkenberg

Für Nico Hülkenberg schauten am Freitag die Plätze 14 und 17 heraus, womit der Sauber-Pilot naturgemäß nicht vollauf zufrieden war. "Während des ersten freien Trainings war die Abstimmung nicht optimal, und wir haben keine richtig gute Balance finden können", schilderte der Emmericher. In der zweiten Session habe sich sein Bolide hingegen deutlich besser angefühlt.

"Allerdings haben wir noch Luft nach oben, vor allem auf den superweichen Reifen. Ich denke, dass wir da noch Zeit finden können", merkte Hülkenberg an, der das Geheimnis der Pneus noch nicht gänzlich entschlüsselt hatte. "Insgesamt war es interessant zu sehen, dass der härtere Reifen während meines Longruns eher schwach war und der superweiche Reifen besser funktioniert hat. Das müssen wir uns noch mal genau ansehen."