Das Heimrennen für die Roten steht vor der Tür. Fernando Alonso und Felipe Massa machen sich bereit, um den Tifosis eine atemberaubende Ferrari-Show zu präsentieren und da darf natürlich nichts schief laufen. Die Formkurve der Ferrari-Piloten scheint nach dem Belgien GP sich langsam zu erholen, vor allem der Spanier Alonso blickt nach Spa optimistisch auf die kommenden Rennen. "Ich gehe mit einem guten Gefühl nach Monza. Monza liegt Ferrari normalerweise immer recht gut. Im letzten Jahr sind wir noch aufs Podium gekommen und das wollen wir dieses Jahr auf jeden Fall wieder, hoffentlich vor Sebastian, um ein paar Punkte gut zu machen", so Alonso.

Für Teamkollege Massa ist der Monza GP schon fast ein zweites Heimrennen, denn seine Familie stammt aus Italien. "Ich bin Brasilianer, aber meine Familie kommt aus Italien und führt weiterhin einen italienischen Lifestyle und ich habe zudem einen italienischen Pass, deshalb ist es wie ein zweites Heimrennen für mich. Das alles summiert sich zu einem ganz besonderen Rennen für mich." Im Jahr 2010 stand Massa das einzige Mal in seiner bisherige Formel-1-Karriere in Monza auf dem Podest und im vergangenen Jahr schrammte der 32-Jährige ganz knapp daran vorbei. "Meine besten Erinnerung an Monza stammen nicht aus meiner Formel-1-Zeit. Ich gewann in Monza zweimal in der Formel Renault und einmal in der F3000 und diese Siege sind die besten Erinnerungen."

Felipe Massa fühlt sich in Italien sehr wohl., Foto: Sutton
Felipe Massa fühlt sich in Italien sehr wohl., Foto: Sutton

"Monza ist der Traditionskurs schlechthin. Er zählt zu den schnellsten im Kalender, mit den höchsten Spitzengeschwindigkeiten, den geringsten aerodynamischen Abtrieb sowie fantatsischen Tribünen mit fantastischen Fans bepackt. Vor allem, wenn man hier für Ferrari fährt ist das sehr speziell und du willst hier gewinnen. Zusammen mit der Unterstützung der italienischen Fans hoffe ich, dass wir uns ein hervorragendes Ergebnis am Sonntag sichern", so der Brasilianer.

Ferrari-Ingenieur Luca Marmorini weiß, was das Geheimnis der Strecke im königlichen Park von Monza ist. "Monza ist zusammen mit Spa eine der Strecken, wo der Motor die wichtigeste Rolle spielt", erklärt Marmorini. "So hat jede einzelne Pferdestärke einen großen Einfluss auf die Rundenzeiten. Zudem ist es eine sehr schwierige Strecke, weil die Fahrer fast zu 80% der Runde Vollgas geben müssen. Daher ist die Zuverlässigekit des Motors ein entscheidender Faktor."

Ferrari: Monza Bilanz

Ferrari in Monza:Beim Heimrennen im königlichen Park von Monza triumphierte die Scuderia Ferrari bereits 18 Mal und steht somit an erster Stelle der Hersteller-Siege bei den Italien-Grands-Prix. Die ersten Siege fuhr Alberto Ascari 1951 und 1952 ein, danach folgten die Erfolge von Phil Hill (1960 und 1961), John Surtees (1964), Ludovico Scarfiotti (1966), Clay Regazzoni (1970 und 1975), Jody Scheckter (1979), Gerhard Berger (1988), Michael Schumacher (1996, 1998, 2000, 2003, 2006), Rubens Barricello (2002 und 2004), sowie Fernando Alonso 2010.

Fernando Alonso in Monza: Der Spanier gewann 2007 und 2010 auf dem Autodromo Nazionale di Monza. 2007 fuhr Alonso noch im McLaren neben Lewis Hamilton. Im Jahr 2010 gelang ihm der Sieg im Ferrari vor den jubelnden Tifosis. 2011 und 2012 erreichte Alonso jeweils den dritten Podestplatz.

Felipe Massa in Monza: In Monza konnte der Brasilianer bisher noch nie einen Sieg einfahren. Sein bestes Ergebnis war im Jahr 2010 ein dritter Platz. Im vergangenen Jahr belegte Massa den vierten Rang hinter seinem Teamkollegen Alonso.

Redaktionskommentar

Motorsport-Magazin.com meint: Die Roten kehren heim und müssen nun vor heimischen Publikum zeigen, zu was der rote Renner im Autodromo Nazionale di Monza im Stande ist. Der Druck auf die Fahrer und auf das komplette Team wird ziemlich groß sein, denn gerade die italienischen Fans sind sehr emotional und zeigen ihren Gefühlszustand. Die High-Speed-Strecke könnte der Scuderia jedoch entgegenkommen, denn wie schon vor zwei Wochen in Spa sahen die Ferraris erholt und einigermaßen konkurrenzfähig aus. Alonso zeigte, was er aus seinem Boliden herausholen kann und legte eine Aufholjagd von Rang neun bis auf Platz zwei hin. Wenn jetzt auch noch Massa weiter nach vorne fahren würde, könnte es für die Tifosis ein außergewöhnliches Wochenende werden. (Michelle Noah)