Während Fernando Alonso im wenig aussagekräftigen ersten Freien Training noch die Bestzeit setzten konnte, musste sich der Asturier in FP2 mit Rang sieben zufrieden geben. Derweil verbesserte sich Teamkollege Felipa Massa von Rang elf auf den vierten Platz. War es in der ersten Session über weite Teile der Strecke noch nass, fand die Nachmittagssitzung unter komplett trockenen Bedingungen statt. "Felipe und ich haben verschiedene Aero-Konfigurationen mit mehr oder weniger Downforce ausprobiert - das wird der wahre Schlüssel für das Rennen sein, bei diesem Wetter", erklärte Alonso die unterschiedlichen Platzierungen selbst.

Betonte Alonso an den letzten Rennwochenenden noch stets, Ferrari sei hinter Red Bull, Mercedes und Lotus lediglich vierte Kraft, zeigte er sich am Freitag in Spa schon ein wenig optimistischer. "Wenn man sich die Zeiten von heute ansieht, sind wir näher an die Konkurrenz herangerückt." Nach dem Affront in Budapest, als sich Alonso zum Geburtstag einen Red Bull wünschte, geht der Spanier vorsichtiger mit seinen Wünschen um. "Ich bin mir nicht sicher, welches Wetter ich bevorzugen würde."

"Es ist natürlich so, dass der Regen die Karten durcheinandermischt, aber im Nassen gibt es genauso viele Chancen zu profitieren, wie zu verlieren", so Alonso. Ein anderes, durchaus ernsteres Problem beschäftigte ihn mehr. Ungeachtet der TV-Kameras hatte nicht nur Sebastian Vettel einen Reifenschaden, auch am Ferrari mit der Nummer drei gab es einen Schaden an den Pirelli-Pneus. "Ich glaube nicht, dass es ein ähnliches Problem wie in Silverstone ist, vielleicht ist es eher aus verschiedenen Umständen passiert, aber es ist bei allen dasselbe, man muss das gewissenhaft analysieren."

Während das Wetter die Ingenieuren wichtige Testzeit kostete, konnten sich die Fahrer über ein wenig Einsatzzeit unter feuchten Bedingungen freuen. "Die wenigen Runden am Morgen waren zumindest deshalb wichtig, um uns einen Eindruck zu vermitteln, wie sich das Auto im Nassen anfühlt - das ist hier in Spa immer wichtig", sah Felipe Massa das schlechte Wetter in FP1 nicht nur negativ. Auf der anderen Seite gefiel dem Technischen Direktor der Scuderia, Pat Fry, der Regen überhaupt nicht.

"Eine Strecke, die nur teilweise nass ist, das sind die schlechtesten Bedingungen, die man sich vorstellen kann, um mit dem Setup des Autos zu beginnen, weil es die Zeit einschränkt, in der man die Balance und die Fahrbarkeit mit verschiedenen Aerodynamik-Einstellungen austesten kann." Zwar sei der Nachmittag produktiv gewesen, das komplette Programm konnte die Scuderia aber nich abspulen. "Der Regen ist hier die große Unbekannte und er wird sicherlich niemandem helfen", klagte Fry weiter.