Sebastian Vettel hat endlich sein Heimrennen gewonnen. Im sechsten Versuch klappte es am Sonntag für den dreifachen Weltmeister. "Ich bin überglücklich, dass es endlich geklappt hat", sagte Vettel nach seinem Triumph. "Es war ein unglaubliches Rennen, Kimi hat zum Schluss riesig gepusht und Druck gemacht. Mit dem Ergebnis bin ich aber sehr zufrieden."

Am Ende hatte Vettel auf Räikkönen, der in den letzten Runden Zehntel um Zehntel aufholte, rund eine Sekunde Vorsprung auf den Finnen. Für Motorsportberater Dr. Helmut Marko war die Endphase fast schon zu aufregend. "Mir wäre es lieber gewesen, wenn es die letzten fünf Runden nicht gegeben hätte", scherzte der Österreicher, der Vettel Rosen streute. "Die Pole haben wir zwar knapp verpasst, aber im Rennen war Sebastian unglaublich. Er war von der ersten Runde bis zum Schluss permanent am Limit. Im Prinzip hatten wir das Rennen aber unter Kontrolle."

Teamchef Christian Horner stimmte in die Lobeshymne mit ein: "Es war ein richtig hartes Rennen und ganz schön eng. Lotus war unglaublich schnell, aber Seb war so cool und hat alles richtig gemacht. Und manche Rennen zählen eben doch ein wenig mehr - und für ihn ist das Deutschland", so der Brite. Vettel selbst bedankte sich für die großartige Unterstützung der Fans: "Vielen Dank! Ich habe die letzten paar Runden die große Unterstützung gesehen, aber versucht, mich aufs Fahren zu konzentrieren", sagte der Weltmeister, der seinen Emotionen nach dem Fallen der Zielflagge aber freien Lauf lassen konnte.

"Die Leute im Auto jubeln zu hören ist etwas ganz Besonderes. Ich habe das sehr genossen und bin noch nie so langsam gefahren wie in dieser Auslaufrunde. Diesen Tag werde ich nie mehr vergessen. Es hat richtig Spaß gemacht gegen Kimi zu fahren. Ich habe gespürt, wie er näher kommt und Druck gemacht hat. Die Lotus waren unglaublich schnell und ich musste jede Runde voll pushen."

Dabei hätte ein kleiner technischer Aussetzer Vettels Siegesfahrt beinahe zugesetzt. "Für ein paar Runden war KERS weg. Glücklicherweise konnten wir es wieder hochfahren, das war schon nützlich beim Verteidigen", so Vettel, der seinen WM-Vorsprung damit ausbauen konnte. Er liegt nun 34 Punkte vor Fernando Alonso und 41 vor Räikkönen. Den WM-Stand hatte Vettel auf seiner emotionalen Fahrt aber keine Sekunde im Kopf. "Ich weiß gar nicht auf welchem Platz Fernando reingekommen ist. Es ist auch nicht wichtig, was die Anderen machen. Die Hauptsache ist, dass der ganze Druck abfällt sobald man die Ziellinie kreuzt."