Das Qualifying in Silverstone ist geschlagen. Nico Rosberg, Sebastian Vettel und Adrian Sutil können sich über eine gute Ausgangsposition freuen, während Nico Hülkenberg einfach nicht vom Fleck kommt. Motorsport-Magazin.com fasst die Vorstellung der Piloten in Schwarz-Rot-Gold zusammen.

Nico Rosberg

Mercedes gab den Ton an, Foto: Sutton
Mercedes gab den Ton an, Foto: Sutton

Nico Rosberg ist fraglos ein Gentleman, doch der Mercedes-Pilot überließ seinem Stallgefährten Lewis Hamilton die Pole Position beim Heimspiel keineswegs freiwillig und ordnete sich nicht ohne Gegenwehr auf Platz zwei ein. "Natürlich sind es irgendwo gemischte Emotionen, wenn man hinter dem Teamkollegen steht", gab der Wahl-Monegasse zu. "In den Schatten wird das trotzdem von der Freude über Platz zwei gestellt."

Dass Mercedes der Konkurrenz im Qualifying um die Ohren fährt, ist keine Neuigkeit, doch gelingt es den Silberpfeilen auch endlich, im Rennen die Reifen unter Kontrolle zu bringen? "Sonntag ist bei uns ein separates Problem, denn dann geht es um das Verwalten der Reifen. Mit der Performance am Samstag hat das nichts zu tun, das sind zwei verschiedene Sachen", war sich auch Rosberg bewusst. Als schärfste Gegner hat der 28-Jährige naturgemäß die in Reihe zwei beheimateten Red Bulls ausgemacht - aber nicht nur. "Mit dem Ferrari waren sie zuletzt in Montreal sonntags noch die Schnellsten, also werden sie mit Sicherheit auch morgen gut unterwegs sein", dachte er etwa an Fernando Alonso.

Sebastian Vettel

Vettel glaubt an den Sieg, Foto: Red Bull
Vettel glaubt an den Sieg, Foto: Red Bull

Hinter der Mercedes-Phalanx kristallisierte sich einmal mehr Sebastian Vettel als erster Verfolger heraus. Schlussendlich fehlten dem Heppenheimer sechs Zehntelsekunden auf den Platz an der Sonne - ungewöhnlich viel für Red-Bull-Verhältnisse. "Ich weiß nicht, ob Lewis eine Abkürzung gefunden hat, aber er ist eine phänomenale Runde gefahren", zog Vettel den Hut und gab zu, dass die Pole diesmal außer Reichweite lag. "Heute waren wir nicht so nah dran, wie wir das gehofft hatten"

Dennoch wollte Vettel den Kopf keineswegs in den Sand stecken und sieht gute Chancen, zum zweiten Mal nach 2009 in Silverstone zu gewinnen. "Dieses Ergebnis ist eine gute Ausgangsposition für das Rennen. Ich freue mich sehr auf morgen, denn die Longruns haben gepasst", meinte er. Auch Vettel ist klar, dass Mercedes im Grand Prix angesichts der Reifenproblematik die große Unbekannte darstellen wird, weshalb er ein Auge auf die maximale Punktezahl geworfen hat. "Sollte mein Start überragend sein, nutze ich die Gelegenheit, sollte sie sich bieten", ließ er mit einer Kampfansage aufhorchen und fügte an: "Es gibt mehr als eine Kurve oder Runde, um Boden gutzumachen."

Adrian Sutil

Sutil ist rundum zufrieden, Foto: Sutton
Sutil ist rundum zufrieden, Foto: Sutton

"Bisher war das ein sehr gutes Wochenende, was die Geschwindigkeit betrifft", zog Adrian Sutil nach seinem siebten Startplatz im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com ein zufriedenes Fazit. Zwar musste sich der Force-India-Pilot zwei Zehntel hinter seinem Teamkollegen Paul di Resta einordnen, doch das konnte seine gute Stimmung keineswegs trüben. "Ich will nicht gegen meinen Teamkollegen gewinnen, sondern alle schlagen und ein Rennen gewinnen", stellte er klar.

Die indische Mannschaft nahm am Morgen einige Änderungen vor, die sich offensichtlich bezahlt machten, weshalb Sutil gute Chancen sieht, auch im Rennen aufzutrumpfen. "Der siebte Platz ist eine gute Ausgangsposition", unterstrich er. Gleichzeitig war dem Gräfelfinger aber auch bewusst, dass es gefährlich ist, das Fell des Bären verfrüht zu verteilen. "Ich denke, es ist gut, wo wir stehen, daraus kann man auf jeden Fall etwas machen, aber wir müssen sehen, dass wir keinen Blödsinn machen", hob er mahnend den Finger.

Nico Hülkenberg

Hülkenberg sieht kein Licht am Ende des Tunnels, Foto: Sutton
Hülkenberg sieht kein Licht am Ende des Tunnels, Foto: Sutton

Sauber und Nico Hülkenberg finden einfach nicht den Weg aus der Krise. "Leider war Platz 15 das Maximum unseres Autos", musste sich der Emmericher bei Motorsport-Magazin.com eingestehen. "Das ist nach wie vor nicht genug - daran müssen wir weiter arbeiten und versuchen, uns zu verbessern." Mit seiner eigenen Leistung sei er zwar zufrieden gewesen, da er das Maximum aus dem C32 herausgeholt habe, was jedoch nichts daran ändere, dass die Gesamtsituation enttäuschend ist.

Bisher hat Hülkenberg lediglich fünf magere Zähler am Konto und die Wahrscheinlichkeit, dass sich dieser Umstand nach Silverstone geändert hat, ist nicht unbedingt groß. "Um aus eigener Kraft in die Punkte zu kommen, muss auf unserer Seite schon alles perfekt und rund laufen und ein paar andere müssen Pech haben", gab er sich keinen Illusionen hin.