In diesem Jahr feiern acht von elf Teams aufgrund der Tatsache, dass ihre Fabrik in Großbritannien liegt, in Silverstone ein Heimrennen. Doch auch wenn es für die übrigen drei Teams - Ferrari, Sauber und Toro Rosso - auf dem Papier anders sein mag, hat das Rennen dennoch einen besonderen Stellenwert. Denn einige Kilometer von Silverstone entfernt befindet sich in einem Ort namens Bicester der Windkanal und das Aerodynamikteam von Toro Rosso. Zudem haben auch die beiden Piloten Daniel Ricciardo und Jean-Eric Vergne einen starken Bezug zum Traditionskurs. Beide gewannen auf dem Weg in die Königsklasse die britische Formel-3-Meisterschaft, die regelmäßig auf dem Silverstone Circuit gastiert.

Mit Simulatorarbeit und Fitnesstraining bereiteten sich die Toro-Rosso-Piloten auf das achte Saisonrennen vor. Vergne bestritt darüber hinaus einen Aero-Test, während Ricciardo repräsentative Aufgaben wahrnehmen wird. Am Mittwoch ist er zu Gast beim Fan Forum in London und weilt anschließend bei einem Charity-Event.

Doch auch auf der Strecke hat der Australier einiges vor, denn Platz 15 in Kanada soll möglichst schnell in Vergessenheit geraten. "Wie jeder Rennfahrer bin ich äußerst hoch motiviert, mit meinem Teamkollegen zu kämpfen. Daher ist es für mich umso frustrierender, ein schlechtes Rennen zu haben, wenn Jev ein hervorragendes hatte. Aber davon abgesehen war das Ergebnis für uns wirklich positiv", blickte er auf das Rennen in Montreal zurück. "Das Team ist wirklich gut drauf und wir wissen alle, dass wenn alles so funktioniert wie es soll, wir ein wirklich schnelles Auto haben, das in der Lage ist, um gute Punkte zu kämpfen. Das ist ein schöner Gedanke, den wir mitnehmen können."

Vergne konnte auf dem Circuit Gilles Villeneuve Startplatz sieben in Rang sechs im Rennen ummünzen. "Ich war mit dem Ergebnis in Kanada sehr zufrieden. Es war mein bestes Resultat in der Formel 1 und es ist schön, weitere Punkte auf dem Konto zu haben", erklärte er. "Letzten Endes sind die Punkte jedoch nicht so wichtig, sondern die Tatsache, dass die Performance gut war. Platz sechs ist ein gutes Ergebnis, aber wir müssen das jetzt vergessen und nach vorne schauen."

Toro Rosso: Silverstone Bilanz

Toro Rosso in Silverstone: Unglaublich aber wahr: Toro Rosso konnte in Silverstone bisher lediglich einen mageren Punkt sammeln, der vor zwei Jahren auf das Konto von Jaime Alguersuari ging.

Daniel Ricciardo in Silverstone: Der Australier war auf dem Traditionskurs noch nicht erfolgreich. Bei seinem Debüt für HRT in der Saison 2011 wurde Ricciardo 19., während er in der Vorsaison nicht über Rang 13 hinauskam.

Jean-Eric Vergne in Silverstone: Vergne musste das Rennen im Vorjahr vom vorletzten Startplatz in Angriff nehmen, schob sich im Rennen aber immerhin auf die 14. Position nach vorne.

Redaktionskommentar

Motorsport-Magazin.com meint: Es ist höchst an der Zeit, dass Toro Rosso seine schwache Silverstone-Bilanz aufbessert. Die Vorzeichen stehen gut: Jean-Eric Vergne ist nach seinem sechsten Platz in Montreal alles zuzutrauen und auch Daniel Ricciardo sollte in der Lage sein, das Potenzial des Wagens auf die Straße zu bringen. (Philipp Schajer)