Charles Pic qualifizierte sich in Kanada als 18. und schlug damit sowohl die beiden Marussia-Piloten als auch Teamkollege Giedo van der Garde. "Das war ein ziemlich guter Tag für mich", berichtete er. Im verkürzten dritten Freien Training am Samstagmorgen habe er eine annehmbare Balance für das Auto gefunden. "Das hat in Q1 gut funktioniert, da ich ein Auto hatte, mit dem ich wirklich pushen konnte. Da ich vor einem Lotus und beiden Marussias liege, haben wir unsere Ziele für heute erreicht."

Hinter Romain Grosjean, der sich ungewohnt weit hinten wiederfand, reihte sich Jules Bianchi als 20. ein. Der Franzose sprach von einem frustrierenden Tag, da das Auto am Freitag im Trockenen gut ausgesehen habe. "Heute wurde das etwas verwaschen, denn auch wenn der Regen nicht stark war, kam er immer wieder und die Strecke war zu unterschiedlichen Zeitpunkten immer anders. Wie die meisten anderen haben wir gepokert, als wir annahmen, dass die Strecke zu Beginn von Q1 genug abgetrocknet war, um auf superweichen Reifen zu fahren. Aber es war so rutschig, dass wir Glück hatten, es überhaupt an die Box zu schaffen, um Intermediates aufzuziehen", berichtete er.

Chilton aufgehalten

Auch Max Chilton sprach von einem sehr kniffligen Qualifying. Die Strecke sei schwer zu lesen gewesen, es habe sich jedoch schnell gezeigt, dass es nicht der richtige Weg war, auf den superweichen Reifen zu fahren. "Es war wie auf einer Eislaufbahn!", meinte der Brite. "Als wir auf die Intermediates gegangen waren, hatte ich das Vertrauen, anzugreifen und wir machten gute Fortschritte. Aber die Strecke entwickelte sich die ganze Zeit über, daher wurde jeder immer schneller. Auf meiner schnellsten Runde wurde ich zudem blockiert. Es ist gut, dass ich immerhin vor einem der beiden Caterhams stehe."

Bei diesem handelte es sich um van der Garde, dessen einziger Trost ist, dass Grosjean nach hinten versetzt wird und er damit nicht als Letzter startet. "Nach einem guten dritten Training verlief die Qualifikation nicht wie geplant", gestand er. Ein paar Minuten vor Ende des ersten Qualifying-Teils habe er frische Intermediates aufgezogen, beging auf seiner schnellsten Runde jedoch einen Fehler, der ihn etwa 1,5 Sekunden kostete. "Auf meiner letzten Runde musste ich wegen einer gelben Flagge vom Gas gehen und das bedeutete, dass ich keine repräsentative Zeit erzielen konnte. Es ist schade, weil sich das Auto gut anfühlte und ich den Kurs mag, vor allem bei diesen Bedingungen. Aber wir wissen, dass wir eine ordentliche Rennpace haben, daher lassen wir den heutigen Tag hinter uns und gehen zum Sonntag über."

Sowohl die beiden Marussia-Piloten als auch Charles Pic hofften für das Rennen auf trockene Bedingungen, auch wenn Letzterer diesen Wunsch nicht direkt aussprach. Allerdings nannte er einige Punkte, die Caterham in die Karten spielen würden. So habe man in den Trainings auf Longruns eine gute Balance für beide Trockenreifen gefunden und auch noch einige Sätze übrig. "Vielleicht können wir mit der Strategie etwas anderes probieren", meinte er. "Auch wenn der Reifenabbau hier recht hoch ist, konnten wir recht gut mit ihnen haushalten und das verschafft uns für das Rennen einige Möglichkeiten, die wir uns heute Abend ansehen werden", schickte er eine kleine Warnung an die Konkurrenz.