Jenson Button war mit Rang 14 im Qualifying zum Großen Preis von Kanada nicht zufrieden, von Pech wollte er allerdings nur bedingt sprechen. In Bezug auf die äußeren Faktoren Verkehr, Wetter und Flaggen fügte sich für McLaren sicherlich nicht alles zusammen. "Die rote Flagge hat uns ziemlich weh getan, weil wir gerade auf neuen Reifen eine schnelle Runde drehen wollten", erklärte Button. "Manchmal klappt alles und man denkt, man ist ein Genie."

Das war am Samstag in Montreal nicht der Fall, zu Funkproblemen gesellten sich eine suboptimale Pace und Schwierigkeiten beim Aufwärmen der Reifen. Die Ursache für Letzteres vermutete Button im niedrigen Abtrieb, für den sich das Team entschied. Vor allem im Regen sei das wohl ein Fehler gewesen, räumte er ein. Ein weiterer Schnitzer unterlief ihm, als er nach Aufhebung der roten Flagge wie viele andere noch eine schnelle Runde drehen wollte. "Das Team hat mich runtergezählt und ich dachte, zehn Sekunden ab der letzten Kurve würden reichen. Ich war wahrscheinlich nur eine halbe Sekunde zu spät dran", erläuterte er, warum er die Ziellinie nicht vor dem Fallen der Zielflagge erreichte. "Allerdings bin ich auch nicht sicher, ob wir schnell genug gewesen wären, um uns zu verbessern."

McLaren habe sich vor dem Wochenende mehr erhofft gehabt. "Wir dachten, dass wir es leicht in die Top-10 schaffen und bei Mischbedingungen noch weiter nach vorne kommen." Im Qualifying habe es jedoch immer dann eine gelbe oder rote Flagge oder aber mehr Regen gegeben, als er zu einer schnellen Runde ansetzen wollte. Zudem rechnete Button nicht damit, dass der McLaren im Nassen nicht so wettbewerbsfähig ist. "Das Auto fühlte sich im Trockenen und bei Mischbedingungen gut an, im Nassen dagegen nicht so."

Er sei überrascht gewesen, keinen Grip zu haben, was jedes Mal, wenn er auf die Bremse trat, deutlich wurde. Buttons Wetterwunsch für den Sonntag lautete: Mischbedingungen. "Wir nehmen das Wetter, wie es kommt", meinte er. Immerhin könne man überholen, weshalb man auch von einem Startplatz, den man sich nicht gewünscht habe, nach vorne kommen kann. Das Rezept für die Aufholjagd war dabei denkbar einfach: "Schnell fahren und nicht abfliegen!"