Nach Platz 16 im ersten Freien Training eroberte Lewis Hamilton am Nachmittag nur 0,012 Sekunden hinter Fernando Alonso Rang zwei. "Wenn es trocken ist, sind wir wirklich wettbewerbsfähig", unterstrich er. "Das Auto fühlt sich ziemlich gut an und ich habe den Eindruck, dass ich dieses Wochenende mit von der Partie bin."

Allerdings hatte Hamilton auf dem Circuit Gilles Villeneuve auch den Eindruck, in seinem Silberpfeil keinen festen Halt zu haben. "Ich weiß nicht, ob es an meinem Sitz liegt - heute habe ich meine Gurte wirklich fest angezogen, was ich normalerweise nicht mache - vielleicht rutsche ich im Auto zu viel hin und her", mutmaßte er, warum er sich nach wie vor nicht so recht wohl fühlt. Immerhin sei es am Freitag ein wenig besser gewesen. "Ich würde allerdings nicht sagen, dass wir einen großen Schritt nach vorne gemacht haben."

Das Programm habe darin bestanden, die Longruns zu analysieren und zu beobachten, wie sich die Reifen auf der ersten Runde aufwärmen und wie lange sie bei einem Longrun halten. "Es ist schwerer, in den härteren Reifen Temperatur hineinzubekommen, vor allem auf Longruns", berichtete Hamilton. "Graining und Abbau scheinen noch kein allzu großes Thema zu sein, aber die Strecke scheint auch noch nicht das volle Potential erreicht zu haben." In den letzten Runden des Trainings habe er genug Grip gehabt, um zu pushen.

Hamiltons Wunsch für den Samstag lautete: trockenes Wetter. "Ich hoffe, dass es morgen trocken ist, weil das für das Qualifying leichter ist. Im Nassen wäre es mehr eine Lotterie", meinte er. Für den aller Voraussicht nach trockenen Sonntag erwartete Hamilton keine besonderen Strategiekniffe, sondern in der Mehrheit ein oder zwei Boxenstopps. Was die Bedeutung der Reifen im Rennen angeht, ordnete er den Kanada GP eher wie Monaco als wie Barcelona ein. "Das ist zumindest mein Eindruck. Und das wäre gut, denn das hieße, dass wir dieses Wochenende eine gute Chance haben."