Was gibt es aus technischer Sicht vor dem ersten Europarennen der Saison zu sagen?
James Allison: Wir sind ziemlich gut aufgestellt. Barcelona ist in vielerlei Hinsicht ähnlich zu Bahrain: Es ist für die Reifen wegen den schnellen Passagen sehr anspruchsvoll. Barcelona geht zwar nicht so sehr auf die Hinterreifen wie Bahrain, aber es ist nichtsdestotrotz eine Herausforderung für die Reifen. Und das war bisher eine Stärke des E21. Abgesehen davon, könnte der Start der sogenannten Europasaison - bei dem viele Teams große Updates zeigen werden - die Reihenfolge etwas durcheinanderwürfeln.

Lassen Sie uns über Entwicklungen sprechen. Was können wir für Spanien erwarten?
James Allison: Nichts Revolutionäres, aber Einiges, das uns dabei helfen sollte, schneller zu werden. Wir haben neue verfeinerte Endplatten für die Frontflügel, um die Hinterachse herum eine neues Aeropaket, Modifikationen am Diffusor und ein neues oberes Heckflügelelement. Es gibt also ziemlich viel, was uns im Rennen halten sollte.

Die Reifenwahl für Barcelona ist anders ausgefallen als in den letzten zwei Jahren. Zusätzlich wurde die harte Reifenmischung überarbeitet. Wie denken Sie darüber?
James Allison: Wir haben in den letzten beiden Jahren den harten und den weichen Pirelli-Reifen benutzt, deswegen hat es uns schon überrascht, dass sie sich in dieser Saison für die eher konservativen harten und mittleren Reifenmischungen entschieden haben - auch wenn die harte Mischung etwas anders ist, als die, die wir bisher in 2013 benutzt haben. Der neue harte Reifen ist ähnlich zum Letztjährigen. Er bietet den besten Grip bei niedrigeren Temperaturen als bisher in diesem Jahr, und er ist vom Arbeitsfenster her den anderen Reifen, die wir in dieser Saison zu Verfügung haben, ähnlicher. Er sollte bei uns im Rennen gut funktionieren und der Unterschied zwischen Option- und Prime-Reifen im Qualifying sollte kleiner sein als in den Jahren zuvor. Das gibt uns mehr Möglichkeiten, wie wir an Q1 und Q2 herangehen können.

Was sind die Erwartungen für dieses Rennen?
James Allison: Spanien ist sicherlich kühler als Bahrain, aber es ist nicht so unähnlich. Es ist eine Strecke, auf der das Rennergebnis nicht nur davon abhängt, ob du auf der Pole Position stehst. Es geht vielmehr um die Kombination, wie weit vorne du in der Startaufstellung stehst, wie gut dein Auto im Rennen ist, wie du mit den Reifen umgehst und welche Rennstrategie du hast. Bei den Vorsaisontests haben wir eine der besten Rennsimulationen beim letzten Barcelona-Test abgespult. Aber es ist immer schwierig zu sagen, was die anderen beim Testen machen, und das ist auch schon ein paar Monate her.

Man kann wohl sagen, dass die Teams Barcelona ziemlich gut kennen. Wie beeinflusst das die Sache?
James Allison: Das man die Strecke gut kennt, bedeutet, dass man nicht herumfährt, um Dinge wie die Fahrzeughöhe, Gewichtsverteilung, Aerodynamik-Balance oder Rollsteifigkeit auszuprobieren, weil man ungefähr weiß, wo man sein will und es ist eher eine Sache von Feintuning, als dass man Sachen von Grund auf lernen muss. Abgesehen davon, kennen wir alle Strecken ziemlich gut...

Was lief im Qualifying in Bahrain schief?
James Allison: Wir konnten unsere Zeit aus Q2 nicht wiederholen, obwohl Kimi [Räikkönen] das Gefühl hatte, eine gute Runde gefahren zu sein. Es ist an der Spitze so eng, dass nur die kleinste Kleinigkeit den Unterschied ausmachen kann. Eine kleine Änderung der Streckentemperatur, ein kleiner Unterschied bei den Reifensätzen, eine Änderung der Windrichtung oder der Windstärke, oder auch die Art und Weise, wie der Fahrer die Reifen auf der Outlap vorbereitet - das alles kann ein Faktor sein. Glücklicherweise war es auf einer Strecke, wo das Nettoresultat nicht davon beeinflusst wurde. Ein Podium sah sowohl von der Spitze als auch von irgendwo anders her, möglich aus.

Romain Grosjean hatte in Bahrain ein viel besseres Rennen - kann er das hierher mitnehmen?
James Allison: Wir sind zuversichtlich, dass der Schritt nach vorne, den er in Bahrain gemacht hat, nachhaltig war - und zudem etwas, das wir in den kommenden Rennen fortführen können, um Romain zu ermöglich, dass er zeigen kann, was er drauf hat.

Was können wir realistisch gesehen in Barcelona erwarten?
James Allison: Mit unserer Vorsaisonform auf dieser Strecke und der ziemlich guten Performance, die wir in allen vier Rennen der bisherigen Saison gezeigt haben, reisen wir nach Spanien, mit der Hoffnung auf ein gutes Rennen.