Du und das Team belegt jeweils Platz zwei in der Fahrer- beziehungsweise Herstellerwertung. Bist zu zufrieden damit, wie es läuft?
Kimi Räikkönen: Sicherlich ist es ein ganz guter Start und wir sind in einer besseren Position als im vergangenen Jahr um diese Zeit. Aber es liegt noch eine lange Saison vor uns und es ist noch zu früh, um sagen zu können, ob wir bis zum Ende um die Meisterschaften kämpfen können. Es wird schwer, Sebastian [Vettel] einzuholen, wenn er weiter gute Ergebnisse einfährt, daher müssen wir ihm in Zukunft mehr Punkte abknöpfen. Aber man weiß nie, was passieren kann. Wir werden weiter pushen, um das Auto zu verbessern, und wir werden sehen, wo wir am Ende landen.

Was ist nötig, um diese Lücke zu Platz 1 zu schließen?
Kimi Räikkönen: Mehr Siege! Um die Führenden einzuholen, müssen wir doppelt so hart arbeiten wie sie. Es ist kein Geheimnis, dass wir im Qualifying mehr Speed aus dem Auto herausholen wollen. Es ist an der Spitze so eng und wir müssen unbedingt in den ersten beiden Reihen stehen, wenn wir jedes Mal um den Sieg kämpfen wollen. Es ist gut, dass wir die Europasaison dort beginnen können, wo wir jetzt stehen, denn jetzt werden wir sehen, wie die Teams Gas geben mit vielen neuen Teilen an den Autos. Es ist noch früh, aber seit Beginn des Jahres ein paar starke Punkte eingefahren zu haben, ist natürlich besser, als dies nicht getan zu haben. Wir müssen weiter so Punkte holen. Auch wenn es für uns ein schlechtes Wochenende geben sollte, müssen wir es so gut beenden, wie wir können. So werden wir bis zum Ende der Saison kämpfen.

Was bedeutet der Circuit de Catalunya für dich?
Kimi Räikkönen: Ich habe in Barcelona zwei Mal gewonnen und ich stand dort letztes Jahr auch auf dem Podium, daher freue ich mich wirklich darauf, dorthin zurückzukehren - hoffentlich beende ich das Wochenende mit einem weiteren guten Ergebnis. Es ist ein Kurs, bei dem man alles genau auf den Punkt bekommen muss, damit man an der Spitze mitfährt. Alle Teams haben auf diesem Kurs oft getestet, daher ist es nicht einfach, sich dort einen Vorteil zu erarbeiten. Das Setup ist entscheidend, da sich die Strecke durch Wind und Temperaturen verändert. Daher gibt es auch für die Ingenieure reichlich zu tun.

Ist es gut, wieder in Europa zu fahren?
Kimi Räikkönen: Ich fahre wirklich gerne in Europa. Wir müssen nicht so weit reisen, weshalb unsere gesamte Energie für das Wochenende selbst aufgespart wird. Traditionell beginnt die Saison erst so richtig, wenn wir nach Europa zurückkommen. Für mich ist das großartig.

Der Circuit de Catalunya ist der einzige Kurs, auf dem du den E21 bereits getestet hast. Hilft das?
Kimi Räikkönen: Das ist wahr, aber man muss sich vor Augen führen, dass das Ende Februar/Anfang März war und die Bedingungen ganz anders waren als das, was wir im Mai erwarten. Es war sehr schwierig, die Reifen zum Arbeiten zu bringen, als wir das letzte Mal dort waren, aber das war für alle so. Im ersten Freien Training starten wir alle wieder bei null.

Das Team konnte in Barcelona während der Testfahrten nicht so viele Kilometer abspulen. Andererseits scheint die Zuverlässigkeit nun, da die Saison begonnen hat, kein großes Thema mehr zu sein, oder?
Kimi Räikkönen: Ich habe dort während der Testfahrten wegen Problemen am Auto nicht viele Runden drehen können und ich habe auch einen Tag verpasst, weil ich mich nicht gut fühlte. Nichtsdestoweniger kennen ich und das Team die Strecke ziemlich gut, daher werden wir nicht allzu überrascht sein, wohin die Strecke führt und welches Setup wir für das Auto wählen müssen. Auch wenn ich vor der Saison nicht viele Kilometer abspulen konnte, war das Wichtigste, dass ich mich die ganze Zeit über im Auto wohl gefühlt habe. Unser Auto scheint bislang auf jedem Kurs gut zu sein.

Du warst nach dem Podiumsergebnis in Bahrain ziemlich reserviert. Warst du mit dem Resultat glücklich?
Kimi Räikkönen: Man ist nie wirklich glücklich, wenn man nicht gewinnt, aber der zweite Platz ist natürlich so nah dran, wie es eben geht. Wir hätten im Qualifying vielleicht ein paar Positionen weiter vorne landen können, was es uns leichter gemacht hätte, aber ich bin am Limit gefahren und zum Glück haben wir die Pace im Auto gefunden, die uns im Qualifying fehlte. Hoffen wir mal, dass ich in Spanien glücklicher bin.