Nach einem Saisonstart, der nicht gerade deinen Erwartungen entsprach - was hat sich in Bahrain geändert?
Romain Grosjean: Es ist kein Geheimnis, dass vor Bahrain mein Gefühl im Auto nicht gut war. Es war nicht das Chassis, die Aerodynamik oder ähnliches, aber es dauerte eine Zeit, bis wir alles zu meinem Wohlbefinden einrichten konnten - das war frustrierend. Wir konnten die Schwierigkeiten finden und nun fühlte ich mich deutlich wohler. Ich hatte im Rennen von Bahrain wirklich einen guten Eindruck hinter dem Steuer und das Ergebnis war der Podestplatz. Ich konnte das Auto mehr oder weniger dorthin bringen, wo ich es wollte, und das ist es, was du als Fahrer erreichen willst. Der dritte Platz war für alle nach der harten Arbeit eine verdiente Belohnung.

Wie wichtig war dieser Podestplatz nach deinem harten Saisonstart?
Romain Grosjean: Ich konnte das Rennen wirklich genießen und hatte durch die vielen Überholmanöver meinen Spaß. Es gab ein paar angespannte Momente, in denen die Dinge zu eng wurden, aber alles in allem war es einfach eine Menge Spaß. Von P11 auf das Podest durchzufahren, ist wirklich befriedigend. Ich sah P4 auf der Anzeige und erkannte, dass Paul di Resta nicht so weit entfernt ist, daher dachte ich: 'Komm schon, das ist das Podium, los geht's." Ich wusste, dass ich die neueren Reifen habe, aber einfach war es dennoch nicht, da ich einerseits Druck machen und andererseits auf die Reifen aufpassen musste. Diese Situation ist für einen Fahrer nicht einfach, wenn du ein anderes Auto im Blick hast. Glücklicherweise konnte ich zum Ende des Rennens vorbeigehen, einen kleinen Vorsprung herausfahren und ihn bis zur Ziellinie halten.

Wie fühlt sich für dich die Entwicklung des Lotus an?
Romain Grosjean: Wir konnten einen Fortschritt in Sachen Rundenzeiten erkennen, daher wissen wir, dass die mitgebrachten Upgrades funktionieren. Das letztjährige Auto war bereits recht konkurrenzfähig - wir fuhren immerhin 2012 zehnmal auf das Podest. Es ist gut zu sehen, dass das Team die besten Bereiche aus 2012 halten und weiterentwickeln konnte. Nach Bahrain fühle ich mich persönlich deutlich mehr im Auto zuhause und hoffe, dass 2013 noch eine Menge Erfolge kommen werden.

Für Romain Grosjean kann es in gleicher Manier weitergehen, Foto: Sutton
Für Romain Grosjean kann es in gleicher Manier weitergehen, Foto: Sutton

Wie denkst du über das ständige Thema Reifenmanagement?
Romain Grosjean: Das Reifenmanagement war immer ein Teil der Strategie für Qualifying und Rennen. Ich kann nicht für die anderen sprechen, aber für mich gilt, dass ich immer maximal Druck mache, um das bestmögliche Resultat zu erzielen. Sicherlich kannst du mehr aus den Reifen holen, wenn du in einer bestimmten Weise fährst oder dich anpasst, aber das ist schlicht Teil deines Rennfahrerdaseins - du musst dich immer anpassen, um die maximale Leistung herauzuholen.

Was ist der Schlüssel zu einem guten Wochenende in Spanien?
Romain Grosjean: In Barcelona wird eine gute Position im Qualifying sehr wichtig sein, da das Überholen deutlich schwieriger als noch in Bahrain sein wird. Als Team können wir uns in diesem Bereich immer noch ein bisschen verbessern, aber wir haben einige Ideen wie uns das gelingt - und hoffentlich schaffen wir es in die erste Reihe.

Wie denkst du über den Circuit de Catalunya?
Romain Grosjean: Jeder kennt Barcelona vom Testen her sehr gut. Die ersten vier Kurven, die den ersten Sektor ausmachen, sind sehr schnell. Zwischen den Kurven zehn und fünfzehn haben wir dann einen langsamen Schlusssektor. Aus Kurve 15 heraus brauchst du ein stabiles Heck und gute Traktion. Es ist wichtig, deine Hinterreifen nicht zu überhitzen und den Reifenabbau im Griff zu haben - selbst mit den nun zugeteilten harten Reifen. Wenn der Reifenabbau zu hoch ist, bist du im Niemandsland war die Zeiten angeht.

Was braucht es, dass du zum regelmäßigen Podestkandidaten wirst?
Romain Grosjean: Ich muss vorne ankommen. Wir hatten bereits Konstanz, beendeten jedes Rennen in den Punkten, aber nun jagen wir die großen Ergebnisse. Das Auto dahin zu bekommen, wo ich es wollte, war eine entscheidende Zutat dafür. Nun habe ich das entscheidende Werkzeug zur Hand und kann wirklich Druck machen. In vielerlei Hinsicht kann man sagen, dass meine Saison jetzt erst startet. Mein Podestplatz in Bahrain war ein guter Einstieg in die Herausforderung. Wenn wir als Team in gleicher Weise weiterarbeiten, bin ich sicher, dass wir großartige Dinge erreichen können.