Nach Lewis Hamiltons drittem Platz in Shanghai reist Mercedes zuversichtlich zum vierten Saisonlauf nach Bahrain, wo die Stuttgarter an die starken bisherigen Vorstellungen anschließen wollen. In China hatte der Brite seinen Silberpfeil sogar auf die Pole Position pilotiert, fiel im Rennen aufgrund von Balanceproblemen dann aber etwas zurück, schlussendlich reichte es dennoch zum zweiten Mal in Folge zum Sprung auf das Treppchen. "Das Wochenende in China verlief für das Team und mich wirklich positiv. Ich finde mich mit jedem Rennen besser im Team ein und fühle mich in meinem Auto immer wohler", blickte Hamilton zurück und gab die Marschrichtung für die weitere Saison vor: "Noch gibt es aber einige Bereiche, in denen wir uns verbessern müssen, um den Abstand zu den schnellsten Autos zu verkleinern."

Aufgrund der kurzen Pause seien die Möglichkeiten allerdings begrenzt, noch vor dem Rennen im Wüstenstaat Änderungen vorzunehmen, betonte der 28-Jährige. "Aber ich werde vor meiner Anreise an die Strecke noch einmal mit meinen Ingenieuren sprechen, um zu erfahren, was wir kurzfristig verbessern können. Ich kann es kaum erwarten, wieder im Auto zu sitzen und zu sehen, was wir dort erreichen können." Für Hamiltons Teamkollegen Nico Rosberg lief es in Shanghai hingegen deutlich weniger gut, da der Wiesbadener das Rennen wegen eines defekten Stabilisators vorzeitig aufgeben musste. "Die ersten drei Rennen verliefen für mich nicht nach Wunsch, aber das Gute ist, dass wir auf der Basis unseres Autos aufbauen können", erklärte der Deutsche. "Wir sind besser vorbereitet als im vergangenen Jahr und wir haben gezeigt, dass unser Auto in dieser Saison viel stärker ist. Hoffentlich können wir damit in Bahrain ein gutes Resultat einfahren."

Teamchef Ross Brawn zog nach den ersten drei Saisonläufen ein zufriedenes Fazit. "Unsere Leistungen waren bislang zufriedenstellend und übertrafen vielleicht sogar teilweise unsere Erwartungen aus dem Winter", sagte der Brite, merkte jedoch an, dass Mercedes vor allem in puncto Zuverlässigkeit und Performance noch Luft nach oben habe, um auf das Niveau der Konkurrenz zu gelangen. "Am kommenden Wochenende wollen wir mit beiden Autos ein starkes Ergebnis erzielen", richtete er seinen Blick auf den Bahrain GP. "Nico und Lewis sollen nicht nur regelmäßig die Chance auf Punkteplatzierungen haben, sondern auch auf Podestplätze. Wir durften in dieser Saison schon erste Erfolgserlebnisse feiern und schöpfen Motivation daraus, dass sich nach dem dritten Platz in China eine leichte Enttäuschung einstellte."

Toto Wolff, der Executive Director der Stuttgarter, schloss sich Brawns Meinung an und ortete trotz des gelungen Saisonstarts noch Raum für Verbesserungen. "Die beiden Podiumsplatzierungen von Lewis bei den zurückliegenden zwei Rennen sind ein starker Start in die Saison. Damit haben wir gezeigt, dass unser Auto bei verschiedenen Bedingungen und auf unterschiedlichen Streckentypen konkurrenzfähig ist", betonte der Österreicher. "Die Atmosphäre im Team ist ruhig und alle sind hochmotiviert. Die starken Leistungen von Nico und Lewis treiben jeden in der Mannschaft an", nahm er zur Stimmung innerhalb der Truppe Stellung. "Unser Ziel ist es, ein reibungsloses und zuverlässiges Wochenende zu erleben, um so die nötigen Daten sammeln zu können, die wir benötigen, um am Sonntag die richtigen Entscheidungen zu treffen."

Mercedes: Bahrain Bilanz

Mercedes in Bahrain: Die Silberpfeile erwiesen sich in Bahrain als konstante Punktesammler. 2010, bei der Rückkehr der Stuttgarter als Werksmannschaft, standen für Nico Rosberg und Michael Schumacher die Plätze fünf und sechs zu Buche. Zwei Jahre später wurde der Kerpener Zehnter, während Rosberg abermals den fünften Rang erreichte.

Hamilton in Bahrain: Lewis Hamilton wurde 2007 beim dritten Grand Prix sein Karriere Zweiter. Der Brite schaffte auch 2010 als Dritter den Sprung auf das Podium, während bei seinen weiteren Antritten im Wüstenstaat die Ränge vier, acht und dreizehn zu Buche standen.

Rosberg in Bahrain: Nico Rosberg war in Bahrain bisher sechs Mal am Start und ordnete sich ebenso oft unter den Top-10 ein. Ehe der Wiesbadener sowohl 2010 als auch in der Vorsaison Fünfter wurde, stellte der siebte Platz aus dem Jahr 2006 seine Bestleistung dar

Redaktionskommentar:

Motorsport-Magazin.com meint: Nach der starken Vorstellung im Qualifying von Shanghai konnte Mercedes das Tempo der Konkurrenz im Rennen nicht ganz mitgehen. Es zeigte sich einmal mehr, dass die Stuttgarter noch Probleme damit haben, die Reifen optimal zum Arbeiten zu bekommen. Auch in Bahrain wird mit Lewis Hamilton und Nico Rosberg zu rechnen sein, doch da in der kurzen Pause zwischen den beiden Rennen kaum Zeit für Verbesserungen am Boliden bleibt, dürfte es nicht ganz zum Griff nach den Sternen reichen. (Philipp Schajer)