Für so manchen ist Jules Bianchi bereits ein kommender Star, nachdem er von den vier Fahrzeugen im hinteren Feld den mit Abstand besten Eindruck hinterlassen hat. Der Franzose ist Teil der Ferrari Driver Academy und steht daher mit den Roten in Kontakt. Doch zunächst will er sich auf die noch 17 zu fahrenden Rennen konzentrieren und würde auch ein weiteres Jahr bei seinem jetzigen Team verbringen. Chancen auf ein Ferrari-Cockpit rechnet er sich aber schon aus, sollte er gute Rennen abliefern. Dadurch einen Extra-Druck aufzubauen hält er aber für den falschen Weg.

"Ich spreche weiterhin mit Ferrari, da ich Teil ihrer Driver Academy bin und natürlich schauen sie sich an, was ich hier mache", sagte er gegenüber Sky Sports. "Ich will aber keinen Druck; ich bin jetzt bei Marussia und will für sie einen guten Job erledigen. Dann werden wir sehen, was passiert." Langfristig kann er sich aber schon vorstellen, für Ferrari an den Start zu gehen: "Das ist etwas, was stets im Hinterkopf ist, schließlich habe ich ja bereits mit ihnen wegen der Academy einen Vertrag, also wollen wir schon etwas in der Zukunft starten. Aber es ist zu früh, darüber nachzudenken. Wir sind gerademal zwei Rennen gefahren und haben noch 17 vor uns."

Als Teil der Ferrari Driver Academy saß Bianchi schon mehrach im roten Renner, Foto: Sutton
Als Teil der Ferrari Driver Academy saß Bianchi schon mehrach im roten Renner, Foto: Sutton

Wer in der Formel 1 fährt, gehöre zu den besten Fahrern der Welt und könne daher auch bei einem Topteam andocken, so der 22-Jährige weiter. "Als junger Fahrer muss man einfach Erfahrung sammeln, aber wenn man gute Rennen abliefert, dann zeigt man den Leuten, dass man diese Gelegenheit verdient." Zunächst einmal stehen kurzfristigere Ziele auf dem Programm: "In erster Linie muss ich erst einmal auf diesem Level bleiben und mich weiter verbessern. Wir werden dann sehen, was nächstes Jahr passiert, aber ich wäre schon zufrieden, wenn ich bei Marussia bleiben könnte."

Dennoch beobachtet Bianchi das Ferrari-Team ganz genau. "Ich glaube, die können sich dieses Jahr gut schlagen, denn sie sehen konkurrenzfähiger aus als vergangene Saison, als sie Vizemeister geworden sind. Ich denke, dass es für sie möglich ist, eine gute Saison zu haben." Die Formel 1 diskutiert derzeit viel über das Thema Reifen und den hohen Verschleiß der Pirelli-Schlappen. Bianchi bleibt diplomatisch: "Sie wollten den hohen Verschleiß und haben das hinbekommen. Aus meiner Sicht ist das keine schlechte Sache, aber es wäre auch gut, wenn man im Rennen etwas mehr attackieren könnte. Doch das ist nicht meine Entscheidung; ich fahre mit dem, was ich kriege und gebe mein Bestes."