Das hatte er sich sicher ganz anders vorgestellt: Mit einem GP3-Titel und 15 Freitagseinsätzen im Gepäck, war Valtteri Bottas zu Beginn dieser Saison bei Williams mit einer Menge Vorschusslorbeeren zum Stammpiloten in der Königsklasse emporgestiegen - gerade einmal zwei Rennen später, so scheint es, ist der Finne mitsamt seinem Team auf dem harten Boden der Tatsachen angekommen. Vor gut zehn Monaten konnte Williams an guten Tagen noch um Siege, an normalen aber in jedem Fall um Punkte mitkämpfen - die Realität des Jahres 2013 sieht jedoch ganz anders aus. Selbst WM-Zähler scheinen für Bottas und Teamkollege Pastor Maldonado dieser Tage in weite Ferne gerückt. Zu schwach präsentierte sich bislang das technische Paket des Traditionsrennstalls aus Grove.

In Q3 konnte man bei den ersten beiden Saisonrennen 2013 mit keinem Piloten eindringen und während Maldonado sogar zweimal ausschied, war Bottas' elfter Platz in Sepang zuletzt das Höchste der Gefühle. Für den Finnen Anlass genug, seinem Frust über den verpatzen Start ins Rennjahr nun ein wenig Luft zu machen. "Mit Sicherheit hatte ich gehofft, um bessere Positionen zu kämpfen", räumte er gegenüber Autosport ein. Am Ziel des Teams habe sich aber dadurch nichts geändert: "Das besteht nach wie vor darin, besser zu werden und konstant in die Punkte zu kommen." Für Bottas stand jedoch auch fest: "Das ist eigentlich das, was das Team und ich ohnehin gehofft hatten, insofern ist die momentane Lage natürlich ein bisschen enttäuschend."

"Nichts desto trotz ist es, wie es ist - wir müssen jetzt einfach wieder zurück und nach vorne kommen", gab der 23-Jährige seinen Kampfgeist noch nicht auf. Gründe zur Zuversicht würden bestehen: "Wir verstehen von Zeit zu Zeit immer mehr. Zwar brauchen wir wohl noch mehr Zeit, aber wir kommen wieder zurück", glaubte Bottas. Vom Potenzial des auch wegen seines dürftigen Auspuffbereichs in der Kritik stehenden FW35, zeigte er sich weiterhin überzeugt. "Am 2012er-Auto waren ein paar Dinge scheinbar besser, aber wir haben bei diesem Auto hier dafür mehr Potenzial." Einfach sei das Erzielen von Fortschritten zwar nicht. "Aber wir lernen dazu und das Ziel ist es, die Position von letztem Jahr heuer zu verbessern. Dafür müssen wir nun aber mit der Arbeit anfangen", so Bottas.