"Australien war natürlich ein hartes Wochenende und obwohl wir das Maximum aus dem Auto herausgeholt haben, stehen wir klarerweise nicht da, wo wir sein wollen", nannte Jenson Button die äußerst schwierige Ausgangslage für McLaren. Dennoch gibt es für ihn einen Funken Hoffnung. "Für dieses Wochenende können wir wohl keine Verbesserung unserer Geschicke erwarten, aber das Besondere an Malaysia ist, dass es so unvorhersehbar sein kann - vor allem wegen der späteren Startzeit am Nachmittag, wo wir bisweilen spätnachmittägliche Schauer sehen. Das könnte uns in die Karten spielen."
Er genieße es sehr, in wechselhaften Bedingungen zu fahren, und ihm würde die Herausforderung gefallen, in einem Auto, das ganz offensichtlich noch nicht in der Lage ist, zu gewinnen, wettbewerbsfähig unterwegs zu sein. "An diesem Wochenende in Malaysia wird es darum gehen, das Maximum aus dem Paket herauszuholen, wobei wir wissen, dass es nicht genug sein wird, um um den Sieg zu kämpfen", räumte auch Teamkollege Sergio Perez ein.
Dennoch hat auch er die Hoffnung auf ein gutes Ergebnis noch nicht aufgegeben. "Für mich hält Sepang jede Menge glücklicher Erinnerungen bereit - ich hatte dort im vergangenen Jahr eines der besten Rennen meiner Karriere, als ich in der Lage war, bis in die letzten Runden mit Fernando Alonso um den Sieg zu kämpfen", blickte er zurück. "Es wäre großartig, dieses Jahr für das Team ein weiteres unerwartetes Ergebnis herauszuholen."
Teamchef Martin Whitmarsh betonte zwar, dass aufgrund des geringen zeitlichen Abstands zwischen den Rennen in Australien und Malaysia kaum Zeit ist, um am Auto zu arbeiten. Das nächste Wochenende ermögliche es dem Team jedoch, das Verhalten des Autos besser zu verstehen und das Verständnis des Pakets zu vergrößern. Zudem stimmen ihn die Leistungen seiner Piloten beim Australien GP und auf dem Sepang International Circuit zuversichtlich. "Sowohl Jenson als auch Checo haben sich in der Vergangenheit auf diesem Kurs gut geschlagen, und beide haben am Wochenende in Australien hervorragende Leistungen gebracht. Daher bin ich mir sicher, dass sie das Auto wieder an seine Grenzen bringen werden."
McLaren: Sepang Bilanz
McLaren in Sepang: Die Mannschaft aus Woking feierte beim Malaysia GP durch Kimi Räikkönen und Fernando Alonso bisher zwei Siege. Bei der ersten Ausgabe des Rennens in der Saison 1999 manövrierte Mika Häkkinen den Chrompfeil sogleich auf den dritten Rang, danach belegten noch sechs weitere McLaren-Piloten Plätze auf dem Podium, ohne die oberste Stufe zu erklimmen.
Button in Sepang: Der Brite gewann das Rennen auf dem Sepang International Circuit 2009 in Diensten von Brawn GP und legte damit den Grundstein für den Gewinn seines WM-Titels. Vor diesem Triumph stand er bereits zwei Mal als Dritter für Honda auf dem Podium, darüber hinaus holte Button für McLaren in der Saison 2011 den zweiten Platz.
Perez in Sepang: In der Vorsaison kämpfte der Mexikaner unter wechselhaften Wetterbedingungen lange Zeit um den ersten Sieg für Sauber, musste sich nach einem Fehler jedoch schlussendlich Fernando Alonso geschlagen geben. Als Zweiter schaffte er aber zum ersten Mal in seiner Formel-1-Karriere den Sprung auf das Treppchen.
Redaktionskommentar
Motorsport-Magazin.com meint: Harte Zeiten für McLaren. Viel können die Ingenieure in der noch nicht mal einwöchigen Pause nicht am Auto arbeiten. Daher heißt es auch in Malaysia, das Beste aus der desolaten Lage zu machen und auf den Wettergott zu hoffen. Denn dieser dürfte die einzige Chance sein, wie McLaren einem schmachvollen Ergebnis entgehen kann. (Annika Kläsener)
diese Formel 1 Nachricht