Der McLaren MP4-28 war die Überraschung bei den Präsentationen der neuen Boliden. Wegen des vielzitierten Übergangsjahres erwarteten Experten eigentlich keine radikalen Änderungen an den Boliden. Doch McLaren hob die Höhe des Chassis an und baute an der Vorderachse - wie schon Ferrari im Jahr zuvor - von Push- auf Pullrods um. Wie die Italiener kamen auch die Briten nicht von Anfang an mit dem Konzept klar. Auch wenn die ersten Testeindrücke von Jenson Button und Sergio Perez nicht wirklich angsteinflößend waren, so schreibt Red-Bull-Teamchef Christian Horner den Traditionsrennstall keineswegs ab.

"Ich denke, McLaren hatte im letzten Jahr ein sehr gutes Auto", begann Horner seine Erklärung und fuhr fort: "Über weite Strecken der Saison hatten sie wohl das schnellste Auto, also werden sie schon wissen, wieso sie diesen Weg eingeschlagen haben." Viele erwarten, dass Button und Perez am Anfang der Saison noch nicht ganz vorne mitmischen können, sich die Änderungen aber über die Saison hinweg ausbezahlt machen. Auch Horner will sich mit einer finalen Einschätzung noch gedulden. "Wir werden am Ende der Saison sehen, ob es die richtige Entscheidung war, oder nicht."

Doch nicht nur bei McLaren müssen sich die Fans mit einer Einordnung gedulden, auch das allgemeine Kräfteverhältnis erwartet der 39-Jährige noch nicht an diesem Wochenende. "Es ist im Moment unmöglich etwas über das Kräfteverhältnis zu sagen. Vielleicht werden wir auch am Samstag noch nicht sehen, wer wo steht, wenn dann noch ein bisschen Regen kommt." Eine genauere Einschätzung erwartet Horner dann in ein paar Wochen. "Es wird wohl zwei bis drei Rennen dauern, bis sich Muster erkennen lassen."