Von einigen Experten ist Mercedes nach den starken Testauftritten zuletzt in Barcelona längst zum Geheimfavoriten für die neue Saison erklärt worden: Lewis Hamilton will davon jedoch nichts wissen - auch wenn er sich natürlich wünschen würde, dass der Silberpfeil auch am Rennwochenende die Bestzeiten in den Asphalt brennt so wie zuletzt in Katalonien, läge der Druck vornehmlich bei der Konkurrenz, meinte der Brite gut zwei Wochen vor dem Auftakt. "Ich denke nicht, dass die Erwartungen an uns jetzt überdimensional groß sind", so Hamilton. "Wenn überhaupt, habe ich eher das Gefühl, einen Freifahrtschein zu besitzen." Wunder könne man von ihm in seiner ersten Saison bei den Stuttgartern schließlich nicht erwarten.

"Es ist ein Jahr, in dem wir wissen, dass wir wahrscheinlich nicht das beste Paket zur Verfügung haben werden. Aber für mich ist das eine Herausforderung", stellte der 28-Jährige klar. "Dass es für mich nun ob dieser Anforderung besonderen Druck von außen gibt, glaube ich eigentlich nicht - es geht mehr darum, dass ich die Zusammenarbeit mit dem Team genieße und wir uns verbessern." Für Hamilton stand fest: "Den Druck haben andere. Er liegt bei denen, die bereits großartige Autos hatten und das auch auf dieses Jahr haben transformieren müssen. Sie haben den Druck, wettbewerbsfähig sein zu müssen und Leistung zu zeigen." Bei Mercedes sei die Situation eine andere. "Wir können eigentlich nur gewinnen."

Bei der Gegnerschaft ist man dementsprechend gewappnet. So erklärte beispielsweise Ferraris Felipe Massa, Hamiltons einstiger Titelrivale in dessen WM-Saison 2008: "Lewis ist ein Fahrer, der immer gezeigt hat, dass er um die Meisterschaft kämpfen kann. Er ist sehr, sehr schnell und hat das immer auch bewiesen, wenn er ein konkurrenzfähiges Auto hatte." Am Rande eines Sponsorenevents in Barcelona fügte der Brasilianer hinzu: "Wir werden alles aufbieten müssen, was wir haben, um ihn und die anderen Konkurrenten zu schlagen, denn Lewis wird sicher um den Titel fahren - das haben wir von ihm ja auch schon in anderen Autos gesehen."