Nach dem Horror-Start in Jerez zeigte sich Mercedes bei den Tests in Barcelona stark verbessert. Lewis Hamilton und Nico Rosberg rasten auf dem Circuit de Catalunya jeweils zu einer Tagesbestzeit. Und nach Meinung von Teamchef Ross Brawn könnte sich der verpatzte Testauftakt in Andalusien noch als wertvolles Ereignis herausstellen, auch wenn die Ergebnisse sicherlich nicht die waren, die Team und Fahrer sich gewünscht hatten.

"Natürlich waren die ersten Tage enttäuschend", sagte er im Gespräch mit der offiziellen Formel-1-Website. "Mut haben uns die Einstellung und der Ansatz von Lewis [Hamilton] gemacht. Wir haben ihm erklärt, was passiert ist, und er ist damit zurecht gekommen - auch wenn er sich sicherlich etwas anderes erhofft hat." Und inzwischen gehören die Schwierigkeiten von Jerez ohnehin der Vergangenheit an. "Wir hatten ein paar Zuverlässigkeitsprobleme, aber es scheint nichts Elementares zu sein", so Brawn.

Im Vergleich zum enttäuschenden letzten Jahr sei Mercedes auf jeden Fall ein Schritt nach vorne gelungen. "In den Simulationen verhält sich das Auto, wie wir es erwartet haben", erzählte der Brite. "Es ist aber nicht so, dass wir erwarten, um die WM mitzufahren. Aber die erwartete Differenz zum Auto von 2012 ist da." Die Voraussetzungen dafür seien mit der Verpflichtung Hamiltons und der Umstrukturierung der Technik-Abteilung bereits 2012 geschaffen worden.

"Man muss sich nur klarmachen, dass es nicht von heute auf morgen geht", erklärte Brawn. "Es war manchmal frustrierend, ab er ich bin zuversichtlich, dass wir uns in die richtige Richtung bewegen." Dass bei Mercedes die oft zitierte Vielzahl an Köchen - Brawn, Aldo Costa, Geoff Willis, Bob Bell - den Brei verdirbt, glaubt er hingegen nicht. "Es kann ein Problem sein, wenn alle versuchen das Gleiche zu machen. Es ist wichtig, die Verantwortlichkeiten zu verteilen. Wenn uns das gelingt, wird es kein Problem geben."

Im gleichen Atemzug stellte Brawn klar, dass seine Motivation ungebrochen sei. Er brenne nach wie vor darauf, Trophäen in die Luft zu stemmen und Titel zu gewinnen. Die inzwischen seit 2009 andauernde Durststrecke habe ihn nur noch fokussierter werden lassen. "Es macht einen noch ambitionierter - hungriger, noch einmal erfolgreich zu sein", sagte er. Brawn ist sich allerdings im Klaren darüber, dass der Erfolg nicht vom Himmel fällt. "Die Formel 1 ist eine unglaubliche Herausforderung - man muss auf verschiedenen Ebenen richtig liegen."