Seinen Rookie-Kollegen hat Valtteri Bottas heuer einen großen Vorteil voraus - er ist als Freitagsfahrer auch 2012 schon an 15 Rennwochenenden im Auto gesessen, kann die Unterschiede zwischen dem neuen Williams FW35 und dessen Vorgänger also bestens evaluieren. Da der Traditionsrennstall aus Grove zuletzt in Jerez aber noch auf das alte Gefährt setzte und Teamkollege Pastor Maldonado den neuen Williams nach dessen Vorstellung am Dienstagmorgen auf der Piste debütieren durfte, musste sich Bottas bis zum zweiten Testtag gedulden, ehe auch er erstmalig in seinen Boliden für die kommende Saison klettern durfte. Das Ergebnis der ersten Testkilometer: Bottas war von Beginn an hellauf begeistert.

"Gleich mein erster Run lief völlig problemfrei und ich konnte auf Anhieb die Verbesserungen feststellen, die wir erzielt haben", freute sich der Finne. Diese habe er sofort bemerkt, als er erstmalig die Boxenstraße verlassen habe. Und der Fortschritt sei groß. "Wir haben definitiv schon einmal eine gute Basis geschaffen, auf die wir nun aufbauen können und ich freue mich, dieses Auto weiterzuentwickeln", erklärte der GP3-Meister von 2011, der zugab: "Auf den ersten Runden hatte ich unter dem Helm ein breites Grinsen." Der Grund für den überschwänglichen Optimismus: "Das ganze Paket fühlt sich einfach besser an."

P6 bei der Premiere

Der Finne, der am Mittwoch 98 Runden auf dem Circuit de Catalunya abspulte und letztendlich mit 1,7 Sekunden Rückstand auf Spitzenreiter Sergio Perez im McLaren die sechstbeste Zeit markierte, ging sogar ins Detail: "Ein Bereich, der sich geändert hat, ist der Grip auf der Hinterachse. Damit kommen wir auch wesentlich besser aus den Kurven heraus." Die Traktion habe man also steigern können. "Meiner Meinung nach wird uns das gerade über die Distanz enorm weiterhelfen", so Bottas. "Wie viel uns das alles bringt, ist zwar noch schwer zu sagen - aber man kann die Verbesserung jetzt schon nicht nur spüren, sondern auch in den Daten sehen."

Die Arbeit auf der Strecke erleichtere der neue Bolide jedenfalls. "Man kann mit ihm aus der Box heraus sofort gut Gas geben. Insgesamt fühlt es sich so an, als wäre er allgemein ein bisschen einfacher zu fahren - im Sinne konstanterer Rundenzeiten ist das also super", meinte Bottas. Technikdirektor Mike Coughlan bestätigte die Impressionen seines Schützlings. "Wir sind mit unserem Fortschritt zufrieden - auch mit dem, den wir als Team insgesamt machen. Nun wollen wir gut weiterentwickeln." Mit Blick auf das Programm am zweiten Testtag verriet der Brite: "Wir haben uns zuerst auf die Aerodynamik konzentriert und den Fokus am Nachmittag dann auf das Set-Up und die Reifen verlagert."