Die Forderungen waren knallhart: Mercedes soll aus der Formel 1 aussteigen und nicht weiter Geld verbrennen, hieß es kürzlich von Michael Muders und Henning Gebhardt, die mit ihren Firmen Investoren des Konzerns Daimler sind. Doch Mercedes hat offenbar nicht die Abssicht, der Aufforderung nachzukommen. "Unser Engagement ist langfristig ausgerichtet. Wir wollen uns nicht aus der Formel 1 zurückziehen. Im Gegenteil", äußerte sich Konzernsprecher Jörg Howe noch am Sonntag gegenüber der Nachrichtenagentur dpa. "Wir sind dabei, mit neuen Leuten - Niki Lauda und Toto Wolff - Mercedes GP wieder nach vorne zu bringen und langfristig erfolgreich zu sein."

Der angesprochene Niki Lauda hieb in die gleiche Kerbe, zumal sich ein Formel-1-Engagement unabhängig vom Erfolg werbetechnisch lohnen würde. "Der Marketing-Wert der Formel 1 ist immer da", meinte der Österreicher, fügte aber hinzu: "Natürlich wird der Effekt mit jedem Erfolg größer. Wir sind gerade dabei, eine schlagkräftiges Team aufzubauen. Die Anteilseigner müssen sich noch ein wenig gedulden." Die Ausgangslage von Mercedes sei mit der eines anderen berühmten Autoherstellers vergleichbar. "Ferrari ist in der gleichen Situation wie wir", so Lauda. "Wir müssen aufholen."