Valtteri Bottas hat in Jerez seine ersten Testfahrten als Formel-1-Pilot hinter sich gebracht. Der Williams-Pilot spulte am Freitag 92 Runden ab und belegte mit 1,7 Sekunden Rückstand den achten Platz. "Der Test verlief sehr positiv, wir haben jede Menge Daten gesammelt", bilanzierte der Finne. Williams trat als einziges der elf Teams mit dem Wagen des Vorjahres an, testete jedoch bereits zahlreiche neue Teile. "Wir werden während der Saison sehen, ob es richtig war, aber der Plan lautete immer, im Windkanal etwas länger für das Melbourne-Paket zu entwickeln", äußerte sich Bottas zur Vorgehensweise. Williams wird den FW35 unmittelbar vor den zweiten Testfahrten am 19. Februar in Barcelona präsentieren.

Dementsprechend wichtig werden auch die Tests in der katalanischen Metropole sein, strich Bottas hervor, doch auch in Jerez habe man viel gelernt, selbst wenn die Bedingungen nicht immer optimal waren. So konnte sich der 23-Jährige unter anderem an die neuen Pirelli-Reifen gewöhnen, die sich von den Pneus des Vorjahres in einigen Punkten unterscheiden. "Man kann nicht mehr so viele Runden wie im letzten Jahr fahren, sie sind etwas weicher und daher auf eine Runde ein wenig schneller", erklärte Bottas. Zudem könne man nicht mehr mit demselben Setup wie in der Vorsaison fahren, wenn man das letzte Quäntchen Leistung aus den Pneus herauspressen möchte.

Bottas war zwar seit 2010 für Williams als Testfahrer tätig, doch das Gefühl, nun ein Grand-Prix-Pilot zu sein, sei doch noch einmal etwas anderes. "Ich freue mich wirklich auf den ersten Start in Melbourne", strahlte der Finne. Den Unterschied zu seiner Tätigkeit als Testfahrer beschrieb er folgendermaßen: "Man weiß, dass man nun pusht, um das Auto für sich selbst weiterzuentwickeln. Als Testfahrer habe ich natürlich auch so gut gearbeitet wie ich konnte, aber jetzt analysiere ich jedes Detail noch etwas mehr." Unter dem Strich stelle die Arbeit als Einsatzpilot einen größeren Umfang dar, als es der 23-Jährige bisher gewohnt war, doch aufgrund seiner langen Zeit beim Traditionsrennstall sei die Umstellung nicht so groß gewesen. "Ich habe mich im Team immer wohl gefühlt und hatte nie Probleme", betonte er. "Es ist schön, die erste Saison für ein Team zu bestreiten, das man gut kennt."