Pastor Maldonado erlebte im vergangenen Jahr ein wahrhaftiges Wechselbad der Gefühle. Der Venezolaner brachte Williams durch seinen Sieg in Barcelona wieder zurück in die Erfolgsspur, doch verursachte auch zahlreiche Unfälle und handelte sich binnen kürzester Zeit einen wenig schmeichelhaften Ruf im Fahrerlager und unter den Formel-1-Fans ein. Der 27-Jährige ist bestrebt, sich 2013 von Problemen dieser Art fern zu halten, doch es gehöre auch zum Geschäft dazu, mit harten Bandagen zu kämpfen.

"Ich möchte wirklich nicht mehr in irgendwelche Vorfälle verwickelt werden und werde mein Bestes geben. In der Vergangenheit war ich etwas zu nett zu den anderen Fahrern, aber mit den Jahren der Erfahrung habe ich gelernt, aggressiv zu sein, wenn es nötig ist", betonte er. "Aber das ist Racing und wenn man um Siege und oder Plätze kämpft, muss man wie die anderen alles geben. Manchmal gibt es Kontakt, aber so wird es im Motorsport immer sein", führte Maldonado aus. "Wenn nicht, gibt es keinen Motorsport. Ich stimme zu, dass wir Zwischenfälle vermeiden sollten, aber wir fahren Rennen."

Während Maldonado am Ende der Saison 2011 sein Cockpit behalten durfte, musste Rubens Barrichello Williams verlassen, was für den Venezolaner keine einfache Situation gewesen sei. "Es tat mir um Rubens leid", betonte er und gab zu: "Gleichzeitig war ich ein bisschen nervös, weil innerhalb des Teams einige Dinge vorgingen und es viele Veränderungen gab. Aber als ich das Auto bei den ersten Tests sah, war ich sofort sehr glücklich." Geholfen habe Maldonado der Einsatz von Alexander Wurz, der bei Williams als Fahrermentor tätig ist und mit den Piloten knifflige Situationen analysiert. "Er hat uns außerdem viele Informationen gegeben, weil er an der Strecke auch die anderen Autos beobachtet hat", erzählte der 27-Jährige.

Nach dem Abschied von Bruno Senna, der nun in der WEC für Aston Martin fährt, wurde Maldonado mit Valtteri Bottas zwar nominell ein neuer Teamkollege zur Seite gestellt, doch da der Finne bereits drei Jahre lang für Williams als Testfahrer aktiv war, sind die beiden Piloten schon miteinander vertraut. "Die Beziehung zwischen Valtteri und mir ist ziemlich gut", betonte Maldonado. "Ich erwarte, dass er ein ziemlich starker Teamkollege ist, er ist ein großartiger Fahrer. Er benötigt zwar noch etwas Erfahrung, doch ich bin mir zu einhundert Prozent sicher, dass er es schaffen wird."