Ross Brawn dementierte am Donnerstag Gerüchte über seinen baldigen Abschied bei Mercedes. Die Verpflichtung von Toto Wolff als Executive Director und Gerüchte über ein Engagement von McLarens Technik-Direktor Paddy Lowe hatten in einigen Medien zu Mutmaßungen über sein Ausscheiden geführt.

"Ich kenne alle Pläne des Teams für die Zukunft und hoffe, dass ich noch lange Zeit Teil des Ganzen bin. Eines ist bei allen Menschen gleich: Wenn wir etwas tun, was uns Spaß macht, tun wir es weiterhin. Und das ist, was ich tun möchte", erklärte der Brite.

Lowe möglicher Teil eines Nachfolgeplans

Gleichzeitig gab Brawn aber Gespäche mit Lowe zu: "Ich habe mit Paddy gesprochen und wir kennen die Situation. Mercedes will eine langfristige Bindung. Ich möchte erst sehen, wie sich einige Dinge entwickeln, ehe ich mich langfristig entscheide. Es ist ähnlich wie damals bei Ferrari. Als ich beschloss, dort aufzuhören, machten wir einen Nachfolgeplan und ich war ein Teil davon."

Dass in letzter Zeit mehrfach Pläne des Managements zu den Medien durchgesickert waren, bezeichnete Brawn als enttäuschend. "Das könnte das Team stören. Ich will, dass unsere Leute konzentriert arbeiten und ihre beste Arbeit für die kommende Saison abliefern. Es herrscht große Aufbruchsstimmung. Diese müssen wir aufrecht erhalten. Leider gehören Dinge wie diese zum Geschäft."

Hinter den Kulissen wird derweil spekuliert, dass im Falle eines Abgangs von Lowe zu Mercedes der technische Direktor von Lotus, James Allison, bei McLaren anheuern könnte.

Wolff für Brawn eine Ergänzung

Durch das Engagement von Wolff sehe Brawn seine Position nicht beschnitten. Vielmehr würde der Österreicher Bereiche abdecken, um die sich der Brite nur ungern gekümmert hatte. "Ich bin der Teamchef. Ich kümmere mich um die sportlichen, technischen und Renn-Belange. Aber es gibt auch eine andere Seite dieses Geschäfts, in die ich nicht involviert sein möchte - die kommerziellen Aktivitäten und die Unterstützung, die wir Daimler Tag für Tag geben. Es gibt viele Dinge für Toto, die ergänzend zu meiner Tätigkeit anfallen."

Abschließend stellte Brawn klar: "Jeder weiß, dass Rennteams nur funktionieren, wenn es nur eine Referenz gibt. Und diese Referenz bin ich."