Eigentor von Ferrari? Der Versuch, Sebastian Vettel den WM Titel am Grünen Tisch zu entreißen, hat die Chancen der Scuderia, sich in den kommenden Jahren die Dienste des Red-Bull-Stars zu sichern, offenbar deutlich geschmälert - das glaubt zumindest Red Bulls Motorsportberater Helmut Marko. Nach einem angeblich illegalen Überholmanöver von Vettel, der beim Großen Preis von Brasilien bei Gelben Flaggen an Jean-Eric Vergne vorbeigefahren sein soll, hatten die Roten von der FIA eine Klarstellung gefordert. Am Ergebnis änderte sich jedoch nichts.

"Sebastian hat ein Gedächtnis wie ein Elefant. Er behält alles", sagte Marko. "Und er wird sich genau daran erinnern, wie sich Ferrari nach dem Finale verhalten hat." Bislang hatte Vettel nie einen Hehl daraus gemacht, dass er irgendwann in seiner Karriere gerne einmal für Ferrari fahren würde. Inzwischen sei das Interesse des dreimaligen Titelträgers aber deutlich abgekühlt, meinte Marko.

Das Vorgehen von Ferrari sei unter der Gürtellinie gewesen, Vettel habe das Verhalten des Rivalen nicht gerade imponiert, erläuterte er. Tatsächlich hatte sich Vettel schon nach dem Saisonfinale über die ständigen Attacken der Roten beschwert, schwer vorstellbar, dass die Ereignisse nach dem Rennen in Interlagos seine Meinung vom Rennstall aus Maranello gebessert haben. Vettels Worte lassen sogar eher das Gegenteil vermuten. "Natürlich will man nicht verlieren, aber man muss wissen wie", wurde er von der Sport-Bild zitiert. "Man muss seinen Gegner respektieren und dessen Leistung anerkennen."