Für Pirelli-Motorsportdirektor Paul Hembery war der Test der neuen Konstruktion für die 2013 geplanten Reifen am Freitag in Sao Paulo ein voller Erfolg. In den beiden Trainings hatten alle Teams die neuen Pneus zur Verfügung und der einhellige Tenor war, dass sie mehr Leistung brachten. "Die Rückmeldungen besagten, dass die Traktion in der Mitte der Kurve besser geworden ist, was wir erreichen wollten. Allerdings sind die Kommentare entlang der Boxengasse ein wenig unterschiedlich und es ist von bestimmten Autos abhängig. Einige müssen optimiert werden, damit die Reifen besser arbeiten", sagte Hembery.

Zufrieden konnte er aber feststellen, dass keines der Autos aufgrund der neuen Reifen aus der Balance geworfen worden war und es keine ungewollten Beeinflussungen an anderen Bereichen der Boliden gab. "Das Warm-Up war schneller, wodurch der thermale Abbau teilweise größer war. Wenn wir die neuen Mischungen zu dieser Struktur hinzufügen, werden wir so glücklich sein, wie es möglich ist." Die geplanten Mischungen für 2013 werden wieder eine Stufe weicher sein wie dieses Jahr - so hatte es Pirelli bereits von 2011 auf 2012 gehalten.

Der Medium wird zum Hard

Es wird vier neue Mischungen geben, sie werden sich in punkto Grip und Temperatur-Arbeitsfenster unterscheiden. "Es wird so ähnlich wie voriges Jahr, als wir eine Stufe nach unten gingen. Der aktuelle Medium wird nächste Saison der Hard - der Supersoft rückt ebenfalls eine Stufe nach. Die Teams sind sehr talentiert. Sie arbeiten hart, um alles zu maximieren und es wird darüber gesprochen, die Geschwindigkeiten in der Boxengasse zu reduzieren. Das bedeutet, sie werden sich mehr darauf ausrichten. Wenn wir also mehr Boxenstopps wollen, müssen wir hart arbeiten, um sie vor Herausforderungen zu stellen."

Gelingt das nicht und die Teams schaffen es, trotz weicherer Mischungen längere Stints zu fahren, würden Reifenwechsel aufgrund verringerter Geschwindigkeiten in der Boxengasse stark zurückgefahren werden, um Zeit zu sparen. Pirelli hat es in den vergangenen beiden Jahren aber immer wieder geschafft, dass die Rennställe echte Kopfnüsse zu knacken hatten, wenn sie die Pneus in den Griff bekommen und die Anzahl der Stopps minimieren wollten. Einfacher will es der Reifenhersteller 2013 hingegen für die Zuschauer machen. Die harten Reifen sollen eine neue Markierung erhalten, damit sie für die Beobachter leichter zu erkennen sind.