Kamui Kobayashis dritter Platz bei seinem Heimrennen war in mehrerlei Hinsicht historisch. Der Sauber-Pilot schaffte als erst dritter Japaner den Sprung auf ein Formel-1-Podium und zudem konnte sich sein Rennstall erstmalig darüber freuen, in einer Saison zwei unterschiedliche Piloten auf das Treppchen zu entsenden. Die schweizerische Privatmannschaft weist fünf Rennen vor dem Saisonende nun nur mehr 20 Punkte Rückstand auf Mercedes auf und hat sich zum Ziel genommen, das silberne Werksteam vom fünften Rang in der Konstrukteurs-Weltmeisterschaft zu verdrängen.

"Wir haben momentan ein schnelleres Auto als sie", verdeutlichte Chefdesigner Matt Morris die Ambitionen von Sauber und meldete Zweifel an, dass Mercedes noch viel Engagement in die Entwicklung des diesjährigen Boliden steckt. "Ich zweifle daran, dass sie für den Rest des Jahres noch große Upgrades bringen werden", meinte er. "Wir müssen daher einfach clever sein und ihnen in jedem Rennen Punkte wegnehmen. Es gibt absolut keinen Grund, warum wir sie nicht schlagen können sollten."

Nachdem Sauber zu den Rennen in Singapur und Japan neue Teile brachte, sind für die ausstehenden Grands Prix keine großen Updates mehr geplant. Dennoch ist Morris davon überzeugt, dass im Wagen noch viel ungenütztes Potenzial schlummert, das eine weitere Verbesserung ermöglichen wird. "Suzuka war die erste Strecke, auf der wir das volle Upgrade-Paket hatten und sehen konnten, wie es funktioniert", erklärte er. "Wir denken, dass wir in den Freitags-Trainings noch mehr herausholen können und werden das in Korea hoffentlich schaffen."

Während die Upgrades in Singapur nicht den gewünschten Effekt erzielten, schlugen sie in Japan voll ein, was laut Morris einem gewissen Lerneffekt geschuldet war. "Es hat ein bisschen gedauert, bis wir die Updates verstanden haben, aber nun spüren wir, dass wir das Auto gut verstehen", zeigte er sich zuversichtlich. "Es gibt noch ein paar Kleinigkeiten, die wir bei den restlichen Rennen verstehen können, sodass wir hoffentlich ein gutes Saisonende haben werden."