714 Tage musste Felipe Massa warten, dann war es in Japan vollbracht und er stand wieder einmal auf dem Podest. Neben aller Freude bringt dieses Ergebnis dem Brasilianer auch ein besseres Blatt in den Vertragsverhandlungen mit Ferrari. "Ich war das gesamte Wochenende mit dem Auto sehr zufrieden und es war schön, nach dieser Zeit wieder auf dem Podest zu stehen", freute sich Massa. "Es waren zwei harte Jahre für mich und manchmal gingen mir eine Million Dinge durch den Kopf, einige davon waren schlecht. Aber letzten Endes kann ich glücklich sein."

Unmittelbar nach diesem Erfolg wollte der Ferrari-Mann aber nicht an die Zukunft denken, sondern einfach nur genießen. "Es ist schön - es ist eine Erleichterung -, es ist großartig, es war einfach ein großartiges Rennen", kam der 32-Jährige aus dem Strahlen nicht mehr heraus. "Ich machte vom Start bis ins Ziel Druck und konnte demonstrieren, dass wir hier sind, um um Siege und Podestplätze zu kämpfen und nicht nur um Punkte."

Nun hofft der 32-Jährige, auf dieser Welle weiterreiten zu können und in Korea - wo er das vor Suzuka das bislang letzte Mal auf dem Podest gestanden war - ähnlich fortzufahren. "Hoffentlich ist das der Beginn von vielen noch kommenden Podestplätzen."

Harte Momente für die Zukunft?

Obgleich das Hauptaugenmerk auf dem Japan-GP und seinem Podestplatz lag, konnte er am Ende die schwebende Situation um seine Zukunft bei Ferrari doch nicht ganz ausblenden. "Es ist ein wichtiges Ergebnis für meine Psyche und auch in Bezug auf meine Zukunft, denke ich zumindest", verriet Massa und ließ tief blicken. "Manchmal passieren in den härtesten Momenten die schönsten Dinge." Ob diese Aussage in Zusammenhang mit einer möglichen Ausbootung bei Ferrari steht, blieb offen.

Im Rennen hieß es bei Ferrari: Des einen Freud ist des anderen Leid, denn Massa profitierte am Start vom Durcheinander, das Romain Grosjean ausgelöst hatte. Darin war auch sein Teamkollege Fernando Alonso verwickelt, der damit punktelos aus Japan abreisen musste. "Für Fernando ist noch nichts vorbei und er hat viele, viele gute Rennen abgeliefert", bezog sich Massa auf die lediglich vier Punkte Vorsprung seines Teamkollegen in der WM. "Was heute passiert ist, war nicht schön für ihn, aber solche Dinge geschehen in einer Meisterschaft und es ist wichtig, dass wir weiterhin Druck machen und uns auf das nächste Rennen konzentrieren, um in die WM vorne zu bleiben."