Heikki Kovalainen hat in den vergangenen Tagen einen wahren Marathon hinter sich gebracht. Nach dem Rennen von Singapur blieb er noch für einen kurzen Aufenthalt da, reiste danach für ein paar Tage zurück nach Europa, um ein bisschen zuhause zu sein und eine Session im Simulator zu fahren, nur um dann wieder in den Flieger zu steigen und nach Japan zu fliegen. Der Finne begann den letzten Flug aber mit viel Vorfreude, denn wie wohl fast jeder Fahrer liebt er die Strecke von Suzuka. "Das ist eine richtige Strecke, genau die Art Kurs, auf der man ein Formel-1-Auto fahren will, da er alles hat", meint er.

So gibt es schnelle Kurven, in denen der Abtrieb gefragt ist, mittelschnelle Abschnitte, in denen es nur um die Balance geht und dann sind da noch die Fans, von denen die Fahrer auch immer schwärmen. "Für mich ist der beste Teil der Strecke Sektor eins, von Kurve eins bis sieben. Man geht mit hoher Geschwindigkeit in Turn eins und zwei und wenn man da nicht voll entschlossen ist, kann man gleich zu Beginn der Runde viel Zeit verlieren. Aus Kurve zwei heraus ist die Strecke zur Innenseite geneigt und man kann sich auf dem Weg Richtung Kurve drei voll auf das Auto stützen. Von dort bis Kurve sieben scheint der ganze Abschnitt zu fließen, wenn das Auto gut ausbalanciert ist. Das ist ein tolles Gefühl, wenn man es richtig hinbekommt, aber machst du es falsch, dann verlierst du viel Zeit", sagt Kovalainen.

Ebenfalls ein großer Japan-Fan ist sein Teamkollege Vitaly Petrov, der nicht nur zur Arbeit gerne dorthin kommt. "Ich esse zuhause gerne japanisch und da es dort tolles Essen und echt coole Fans gibt, kommt man als Formel-1-Fahrer gerne hin." Wie Kovalainen mag der Russe den ersten Abschnitt der Strecke besonders gerne, doch auch die Abschnitte zwei und drei machen ihm Spaß. Die berühmt-berüchtigte Kurve 130R findet er hingegen nicht so wild. "Viele Leute meinen, das sei eine tolle Kurve und im Fernsehen sieht es auch toll aus, wenn die Autos mit Vollgas durchfahren, aber im Cockpit ist das nicht wirklich eine Herausforderung. Dennoch muss man dort voll durchziehen, da die Schikane danach einer der wenigen Überholpunkte ist. Wenn man in 130R also Zeit verliert, dann wird man am Ende der Runde Druck von den Autos hinter sich haben."