Im dritten Freien Training sorgte Vitaly Petrov noch für rote Flaggen, nachdem er die Mauer geküsst hatte, nach dem Qualifying war dem Russen jedoch bereits wieder zum Lachen zu Mute. Der Caterham-Pilot schlug seinen Teamkollegen Heikki Kovalainen und wird das Rennen von der 19. Startposition in Angriff nehmen.

"Ich bin sehr glücklich damit, wie das Qualifying verlaufen ist", zeigte sich Petrov erleichtert. "Mein Vater hat Geburtstag und diese Leistung ist ein Geschenk für ihn. Er hat mir noch am Morgen gesagt, ich solle nicht zu sehr pushen und dann hab ich das Auto im dritten Training verloren", verriet der Russe, dessen Wagen erst eine Viertelstunde vor dem Beginn des Zeittrainings wieder einsatzfähig war. "Die Jungs in der Garage haben einen fantastischen Job gemacht."

Kovalainen zeigte sich nach dem Qualifying deutlich weniger zufrieden als sein Stallgefährte und monierte, dass es bereits das ganze Wochenende nicht nach Wunsch laufen würde. "Um ehrlich zu sein, das ist bisher ein ziemlich hartes Wochenende für mich und die heutige Performance war nicht wirklich besser", gab der Finne zu. "Ich hatte in jeder Session damit zu kämpfen, eine ordentliche Balance zu finden und das hat mich heute definitiv beeinflusst." Nun gelte es, das Beste aus der Situation zu machen, zumal in einem Rennen wie in Singapur alles passieren kann.

Boykott beendet

Teamchef Tony Fernandes erklärte, dass man angesichts der mageren Leistungen zuletzt davon abgesehen habe, Pressemitteilungen zu versenden, da man nicht der Ansicht war, dass die Performance es wert gewesen wäre, darüber zu berichten. "Die heutige Qualifying-Performance hat mich zuversichtlich gestimmt, dass wir wieder zurück auf dem Weg ins Mittelfeld sind", ortete er nun jedoch einen Aufwärtstrend.

Fernandes gab zu, dass man womöglich zu viel Aufwand in die Entwicklung des verbesserten Auspuffs investiert habe und man Zeit sowie Ressourcen vielleicht besser in die Entwicklung konventioneller Aerodynamik-Updates hätte stecken sollen. "Jetzt arbeiten wir doppelt so hart in allen Schlüsselbereichen und das letzte Teil des Puzzles ist es, mehr Downforce zu finden. Alle anderen Teile des Autos funktionieren gut und nach einigen unruhigen Tagen freue ich mich auf die verbliebenen Saisonrennen", betonte der Teamchef.

Kovalainen wurde in letzter Zeit immer wieder mit anderen Teams in Verbindung gebracht, was sich womöglich negativ auf seine Leistung auswirkte, wie Fernandes bestätigte. "Es ist möglich, dass das, was in den letzten Tagen geschehen ist, ihm nicht auf der Strecke geholfen hat, aber ich bin froh sagen zu können, dass die Gespräche sehr gut laufen und wir planen, in den nächsten Wochen dazu positive Statements abzugeben", äußerte er sich zur Zukunft seines Piloten. Viel Lob erhielt indessen Petrov. "Er ist außergewöhnlich gut gefahren und ich habe ihn am Funk noch nie so positiv sprechen gehört", strahlte Fernandes.