Du bist dieses Mal erst am Donnerstag gekommen. Hast du das zum ersten Mal ausprobiert?
Timo Glock: Ich wollte eigentlich den gleichen Flug wie in der Vergangenheit nehmen, dass ich am Mittwoch ankomme. Aber viele Piloten flogen erst einen Tag später wie Sebastian und dem habe ich mich dieses Mal angeschlossen. Seb, Michael und ich waren auf dem gleichen Flug und waren vermutlich die Letzten, die hier angekommen sind. Von Zürich direkt nach Singapur - das war optimal. Ich bin um halb 5 gelandet, war gegen halb sieben im Hotel und habe bis mittags geschlafen, damit ich im Europa-Rhythmus bleibe. Letztes Jahr habe ich den gleichen Flug genommen, nur eben einen Tag früher. Aber es kommt auf das Gleiche hinaus, nur dass ich so einen Tag länger zu Hause war und diesen Tag noch nutzen konnte.

Du denkst also, dass es egal ist, ob man ein oder zwei Tage vor Ort ist, um sich an die Hitze anzupassen?
Timo Glock. Wenn man sich wirklich der Hitze anpassen will, muss man mindestens eine Woche hier sein. Das ist zeitlich nicht drin, wobei ich noch nie ein Problem hatte, mich an die Hitze hier zu gewöhnen. Somit ist es für mich okay.

Wenn man psychisch und physisch alles zusammennimmt, ist Singapur das anstrengendste Rennen?
Timo Glock: Auf jeden Fall, weil es an die 2-Stunden-Marke geht und weil es extrem warm ist. Man hat im Rennen keine Erholungsphase und das macht es sehr, sehr anstrengend.

Wirst du heute oder morgen Nacht noch einmal draußen trainieren wie das andere machen?
Timo Glock: Ich habe überlegt, noch eine Runde über die Strecke zu laufen, aber ich werde mich wohl im Hotel auf den Hometrainer setzen. Sollte das Fitnessstudio schon zu haben, dann werde ich vielleicht noch laufen gehen. Ich habe die letzten Tage sehr viel trainiert, somit macht es keinen Unterschied, ob ich hier einen Tag noch zusätzlich trainiere oder nicht.

Habt ihr etwas, das eurem Auto hier helfen könnte?
Timo Glock: Wir haben ein paar Kleinigkeiten wie vorne neue Bremsbelüftungen, die wir mit dem neuen Aerodynamikpaket mit dem High-Downforce-Level, das speziell entwickelt wurde, ausprobieren werden. Bin gespannt wie es läuft. In Monza haben wir nicht so schlecht ausgesehen und jetzt müssen wir schauen, wie es hier funktioniert. Es könnte durchaus sein, dass wir so nah an Caterham dran sind wie schon zuvor.

Das heißt, es gibt kein schwänzelndes Heck mehr?
Timo Glock: Nein, denn wir haben das eine oder andere in der Hinsicht verbessert. Es kann Strecken geben, wo es noch einmal auftritt. Aber wir haben in den letzten Rennen noch zusätzlich eine Kleinigkeit gefunden, die schiefgelaufen ist. Es kann sein, dass sich das auf die Distanz ausgewirkt hat, umso positiver ist es, wenn wir es in den Griff bekommen haben sollten. Mal schauen, wie es im Rennen funktioniert.

Du warst bei allen fünf Singapur-Rennen am Start. Hat sich etwas verändert, hat man beim Drumherum etwas dazugelernt?
Timo Glock: Das Fliegen ist ein Punkt. Zudem versuche ich länger wach zu bleiben, die Dinge etwas lockerer anzugehen und mir die Energie für Sonntag aufzusparen.

Fünf Starts, aber Regen hast du hier auch noch nie erlebt. Kann man bei solchen Bedingungen fahren?
Timo Glock: Es ist schwierig zu sagen, ob das ein Problem sein wird. Das werden wir sehen, wenn es wirklich regnet.

Ist das Rennen immer noch etwas Besonderes oder schon normal geworden?
Timo Glock: Es ist immer wieder etwas Besonderes. Es ist halb 12 Uhr rum und wir sitzen hier im Paddock. Hier herrscht eine ganze andere Atmosphäre wie bei den Europa-Rennen. Trotz des ungewohnten Zeitplans kommt es mir auch vor als würde ich hier mehr schlafen. Ich komme viel ausgeschlafener an die Strecke. Ich denke, dass man doch etwas früher ins Bett geht, so 21 oder 22 Uhr deutscher Zeit. Zudem fängt hier alles relativ spät an, ich muss morgen erst um 4 Uhr an der Strecke sein - man hat schon super viel Zeit. Das macht alles schon entspannter.