Im letzten Jahr war es für Jenson Button zum ersten Mal soweit: Er durfte in Singapur auf das Siegerpodest. Allerdings nicht auf die oberste Position - das soll sich, wenn es nach dem McLaren-Pilot geht, in diesem Jahr ändern. Die Voraussetzungen sollte sein MP4-27 jedenfalls mitbringen, nachdem die letzten drei Rennen von McLaren gewonnen wurden. "Ich bin mit der Favoritenrolle nicht unzufrieden, aber die Strecke benötigt deutlich mehr Downforce", verglich der Brite Singapur mit den beiden letzten Rennen in Monza und Spa. "Aber das Auto arbeitete gut in Ungarn und in Hockenheim, was Kurse mit einem sehr hohen Downforce-Level sind." Zudem hätte der MP4-27 in Monza mit seinem Überfahren der Kerbs überrascht, ein Punkt, der in Singapur mitentscheidend für den Erfolg ist.

Qualifyings auf Stadtkursen, wie beispielsweise Monaco, kamen Jenson Button in dieser Saison aber nicht immer entgegen - sein 12. Startplatz im Fürstentum interessiert in Singapur aber nicht mehr. "Das Qualifying in Monaco war nicht unser größter Tag, aber wir haben das Auto seither deutlich verbessert. Es gibt keinen Grund, warum wir hier nicht erneut konkurrenzfähig sein sollten", zeigte sich Button optimistisch, der aber um die Wichtigkeit des Qualifyings weiß. "Wir haben dieses Jahr zwar einige Rennen gesehen, in denen Leute von sehr weit hinten kamen und am Ende auf den Podest standen, aber blickt man auf die Statistiken, wurden die meisten Rennen aus der Spitze heraus gewonnen", gab der Brite zu bedenken.

Neben der Herausforderung des Autos steht bei den heißen und feuchten Bedingungen auch der Fahrer im Vordergrund. Aus diesem Grund reiste der Weltmeister von 2009 bereits am Sonntag nach Asien und bereitete sich mit Training im Freien auf die körperlichen Herausforderungen vor. "Wir haben unser Training absolviert und wissen, wie hart dieses Rennen ist", erklärte Button dazu. "Es ist körperlich wie mental sehr anstrengend, vor allem, da es zudem noch ein Straßenkurs ist." Die Strecke sei sehr holprig und die Kerbs würden dieses Problem nochmals verschlimmern. "Das macht es wirklich hart für uns", fügte Button noch hinzu.

Konstrukteurs-Titel das Ziel

Durch seinen Ausfall in Monza fehlen dem Weltmeister von 2009 mittlerweile 78 Punkte auf Fernando Alonso, was den Fahrer-Titel in weite Ferne rücken lässt. Dennoch will der Brite um Rennsiege und vor allem die Konstrukteursmeisterschaft kämpfen. "Es wäre für die Jungs in der Garage, die das Auto immer wieder zusammenschrauben, einfach unglaublich, wenn wir die Konstrukteursmeisterschaft gewinnen würden. Für uns würde es eine Menge bedeuten, wenn wir dem Team dabei helfen könnten, das zu erreichen", gab sich Button als Teamplayer.

Werden Lewis Hamilton und Jenson Button auch 2013 noch gemeinsam für McLaren fahren?, Foto: Sutton
Werden Lewis Hamilton und Jenson Button auch 2013 noch gemeinsam für McLaren fahren?, Foto: Sutton

In Bezug auf das Team geht es bei McLaren momentan ohnehin heiß her, denn Button weiß - zumindest offiziell - noch nicht, mit wem er sich 2013 das Cockpit teilen wird. Die Diskussion um Lewis Hamilton und Mercedes, Gerüchte um Heikki Kovalainen, Kimi Räikkönen und dergleichen mehr, verfolgt der Brite allerdings. "Ich liebe es, Zeitungen zu lesen, wie wir das alle tun. Wirklich interessante Sachen da draußen", lachte Button, der den Wahrheitsgehalt der meisten Nachrichten allerdings infrage stellt. "Aber es ist einfach unglaublich, wie viele Geschichten die Medien machen können, ohne Quotes von den Betroffenen zu haben, die ja oder nein sagen", schmunzelte er.

Letzen Endes sei sein Vertrag ohnehin in Trockenen Tüchern, doch welche Art von Fahrer er sich an seiner Seite wünscht, weiß der Weltmeister von 2009 genau. "Ich wünsche mir einen starken Teamkollegen. Es ist schön, bei einem guten Rennwochenende vor deinem Teamkollegen ins Ziel zu kommen - das ist umso schöner, wenn er Weltmeister ist", erklärte Button.