Für Kimi Räikkönen ist bei seinem Comeback bislang alles ziemlich gut gelaufen und der Finne hat betont, nie daran Zweifel gehabt zu haben, dass er bei Lotus gut aufgehoben sein wird. Die Saison 2011, die für den Rennstall nicht unbedingt gut verlief, sah er nicht als Warnsignal, er glaubte viel mehr daran, dass es wieder aufwärts gehen würde. Er rechnete und rechnet sich Titelchancen aus und nach Belgien kommt Spa-Spezialist Räikkönen durchaus als einer der Favoriten auf den Sieg. Aus seiner Sicht hat Lotus genug Power, um sich gegen Gegner wie Ferrari und McLaren auch auf lange Sicht durchzusetzen.

"Es gab Jahre, in denen ich in Top-Teams war und es ein ziemlich schlechtes Jahr war. Im nächsten Jahr war es dann völlig anders. Es [Lotus] ist immer noch eines der größten Teams; sie haben immer noch die gleiche Basis, sie haben mehr oder wenige alle Werkzeuge, um das schnellste und beste Auto zu bauen. Bei der Anzahl von Mitarbeitern sind wir vielleicht nicht auf dem Level von McLaren, Ferrari oder Mercedes, doch unsere Leute haben das Wissen und den Willen, ein gutes Auto zu bauen und zu pushen", sagte Räikkönen Autosport.

Ohne Sorgen

Er hatte auch eine gute Erklärung dafür, warum Lotus 2011 nicht so stark aussah, wie es eigentlich ist. Weil sich das Team beim nach vorne gerichteten Auspuff verrannt hatte, hinkte man das ganze Jahr über hinterher, war er überzeugt. Die daraus gelernten Lektionen hätten für 2012 geholfen. "Sobald sie die Entscheidung trafen, ein völlig anderes Auto zu bauen als der Rest, gab es keinen Weg zurück. Also sahen sie schlechter aus, als sie eigentlich waren, denn die getroffene Entscheidung war leider falsch. Aber ich denke, sie haben daraus gelernt, also war ich nicht besorgt darüber, wie es bei ihnen läuft."

Aus seiner Sicht ist ein Comeback ohnehin immer ein Risiko, bei dem man im richtigen oder auch falschen Team landen kann. "So ist das Leben. Ich bin sehr glücklich darüber, wie die Dinge gelaufen sind und die Leute sind toll; ich genieße es", meinte Räikkönen. Ob er es genug genießt, um auch 2013 für Lotus zu fahren, ist allerdings noch offen. Es wird zwar erwartet, dass der Finne seinen Vertrag verlängert, die Gerüchteküche hat aber auch schon Ferrari in den Ring geworfen. Lotus dürfte aber der Favorit für Räikkönen sein, wobei er sich über die Aussichten für nächstes Jahr noch zurückhielt.

Es ist zu früh

"Wir müssen uns erst dieses Jahr ansehen und ich möchte bei jedem Rennen so stark sein wie möglich. Man kann in einem Jahr gut unterwegs sein, aber man hat auch bei den größten Teams gesehen, dass es im nächsten Jahr schlecht laufen kann. Man sollte glauben, wir werden besser und besser, aber man weiß nie. Es ist nicht einfach, schnelle Autos zu bauen und manchmal können kleine Details für oder gegen dich laufen. Normalerweise können große Teams wieder zurückkommen, wenn sie nicht gut starten - wir haben das dieses Jahr bei Ferrari gesehen, sie wurden besser und sind jetzt das beste Team. Wir wollen nächstes Jahr immer gut weitermachen, aber es ist zu früh, um zu sagen, dass es so kommt. Wir legen unsere Anstrengungen auf dieses Jahr und versuchen, uns in der zweiten Hälfte zu verbessern."