Sollte Felipe Massa seinen Ferrari-Vertrag noch einmal verlängert bekommen und auch nächstes Jahr im roten Boliden der Scuderia aus Maranello sitzen, wäre es bereits seine achte Saison für den Rennstall. Überraschend käme ein Verbleib insofern, da der Brasilianer seit dem Großen Preis von Südkorea 2010 nicht mehr auf einem F1-Podium stand - während Teamkollege Fernando Alonso im F1 2012 mit 40 Punkten Vorsprung in der WM in Führung liegt, krebst Massa mit mageren 25 Zählern auf P14 der Fahrerwertung herum - 139 Punkte hinter seinem spanischen Stallgefährten.

Besonders teamintern dürften diese Zahlen böse ins Gewicht fallen, kann man auf Grund von Massas mehr oder weniger vorhandenem Totalausfall in der so wichtigen Konstrukteurswertung derzeit doch nur den vierten Gesamtrang bekleiden. Dass der Druck auf Massa folglich täglich größer wird, steht außer Frage - doch Teamchef Stefano Domenicali gibt es nicht auf, seinem in der Krise steckenden Schützling auch weiterhin Mut und Hoffnung zu machen. "Ich denke, Felipe weiß, was er zu tun hat", erklärte der Italiener mit Blick auf eine mögliche Vertragsverlängerung seines Piloten.

Performance-Ausbeute maximieren

"Er muss die Ausbeute seiner Performance maximieren, denn wir brauchen jetzt seine Fähigkeiten hinter dem Steuer. Und vor allem brauchen wir Punkte, um zu versuchen, den ersten Platz in der Konstrukteurs-WM anzugreifen", so Domenicali, der anfügte: "Auch brauchen wir es, dass wir anderen Fahrern in der Fahrerweltmeisterschaft Punkte wegnehmen." Die Schlussfolgerung aus den Nöten Ferraris sei in Bezug auf Massa daher recht klar: "Er weiß, dass er nun für sich als Fahrer einige sehr wichtige Rennen vor sich hat - und auch als Teammitglied von Ferrari."

Trotz der mangelnden Form seines Fahrers nahm der Teamchef aber auch sein Team nicht aus der Pflicht. "Genauso müssen wir das Auto weiterverbessern, um ihm zu helfen und sicherzustellen, dass er einen guten Job machen kann." Dass Massas Platz trotz aller augenscheinlichen Rückendeckung aber durchaus zu Disposition steht, machten zuletzt die geplatzten Vertragsverhandlungen mit Red-Bull-Star Mark Webber deutlich. Auch Sauber-Talent Sergio Perez wird mit Blick auf 2013 immer wieder mit der Scuderia in Verbindung gebracht. Domenicali betonte in Sachen zweites Cockpit aber: "Es besteht bei unserer Entscheidung keine Eile."