Kehrt die Formel 1 bald in den Südosten Europas beziehungsweise an dessen Grenze zurück? Wenn es um den Rennkalender der F1 geht, ist Bernie Ecclestone immer gesprächsbereit. Für die Griechen und die Türken, die beide gerne ein Rennen austragen würden, könnten sich so bereits in naher Zukunft Möglichkeiten zur Verwirklichung ihres Vorhabens ergeben. Im Falle der Türkei würde es sich damit um eine Rückeroberung des verlorenen Platzes im Kalender handeln, wurden zwischen 2005 und 2011 auf dem Otodrom im Istanbul Park doch bereits Grand Prix ausgetragen.

Zu jeder Zeit problematisch waren jedoch die meist geringen Zuschauerzahlen vor den Toren der eurasischen Weltmetropole - die Schuld für diesen Umstand wurde an den hohen Ticketpreisen festgemacht. Dem vorläufigen Aus für das Rennen in diesem Jahr, folgten aber auch Bekundungen beider involvierter Seiten, dass man zukünftig gerne wieder eine Übereinkunft in Bezug auf die Austragungsgebühr finden würde. "Wenn wir diese Problematik beheben können, kann die Türkei natürlich in den Rennkalender zurückkehren", verriet Ecclestone der türkischen Haber Turk.

Piräus & Motorsport: Dass das passt bewies Fußballclub Olympiacos schon in der Superleague, Foto: Toni Borner
Piräus & Motorsport: Dass das passt bewies Fußballclub Olympiacos schon in der Superleague, Foto: Toni Borner

Hafenrundfahrt als Wirtschaftskurbel?

Noch ist aber unklar, wo im vollgepackten Terminplan der F1 das Rennen wiederaufgenommen werden soll. Eigentlich hatten sich die Verantwortlichen für eine Rennanzahl von 20 Grand Prix pro Jahr ausgesprochen und mit den Rennen in New York 2013 und Russland 2014 sind ohnehin schon neue Bewerber vorhanden, für die erst noch Platz geschaffen werden muss. Weitere Interessenten stehen derweil Schlange. Frankreich will zurück, dann aber wohl im Jahreswechsel mit Belgien. Zusätzliche Kandidaten sind Mexiko, London und seit neuestem auch Griechenland.

Trotz der angespannten Finanzlage im Krisenstaat, gibt es Pläne, im Hafen von Piräus, nahe der Hauptstadt Athen, bald einen Stadtlauf auszutragen - ähnlich dem Vorbild des Hafenrennens in Valencia. "Wir müssen alle Projekte unterstützen, die Griechenland vermarkten", erklärte Sportminister Konstantinos Cavaras, woher der Wind weht. Für die Entwicklung der Stadt sei das Projekt immens wichtig. Kulturminister Costas Tzavaras meinte: "Die Hauptpriorität der Regierung liegt darauf, Wachstumsmöglichkeiten für unser Land zu erzeugen."

"Alles, was internationales Interesse anzieht, verdient unsere Unterstützung", so der Grieche. "Die Aussicht, in Drapetsona Formel-1-Rennen austragen zu können, lässt die Erwartungen steigen, den Wert unseres touristischen Produkts durch die Bewerbung des historischen Hafens von Piräus und die Aufwertung der ganzen Grenzregion zu erhöhen", erklärte der Politiker. Tzavaras fügte hinzu: "Ein derartiges Projekt würde neue Jobs schaffen und unser Land international auf eine ganz neue Stufe heben."